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Süddeutsche Tage der Kinder- und Jugendmedizin München

04.05. - 06.05.2012, München

HSV-Enzephalitis mit operculärem Syndrom

Meeting Abstract

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  • V. Kraus - Kinderklinik München Schwabing - Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Klinikum Schwabing, StKM GmbH und Klinikum Rechts der Isar (AÖR) der Technischen Universität München, Neuropädiatrie, München, Germany
  • S. Burdach - Kinderklinik München Schwabing - Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Klinikum Schwabing, StKM GmbH und Klinikum Rechts der Isar (AÖR) der Technischen Universität München, München, Germany
  • U. Tauer - Kinderklinik München Schwabing - Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Klinikum Schwabing, StKM GmbH und Klinikum Rechts der Isar (AÖR) der Technischen Universität München, Neuropädiatrie, München, Germany
  • C. Makowski - Kinderklinik München Schwabing - Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Klinikum Schwabing, StKM GmbH und Klinikum Rechts der Isar (AÖR) der Technischen Universität München, Neuropädiatrie, München, Germany

Süddeutsche Tage der Kinder- und Jugendmedizin. 61. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin und der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband für Kinder- und Jugendärzte – Landesverband Bayern. München, 04.-06.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12sgkjP18

doi: 10.3205/12sgkj59, urn:nbn:de:0183-12sgkj594

Veröffentlicht: 11. April 2012

© 2012 Kraus et al.
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Gliederung

Text

Wir berichten über ein 10 Jahre altes Mädchen, das sich mit Fieber und Erbrechen seit einem Tag vorstellte. Bei Aufnahme fand sich eine zentrale Fazialis- und Hypoglossusparese. Bei der klinischen Untersuchung zeigten sie eine Bulbärsymptomatik mit Schluckstörung und verwaschener Sprache sowie eine Sensibilitätsstörung der rechten Halbseite. Rasch folgten fokale Krampfanfälle und Somnolenz.

Bei unauffälligem CCT und mäßiger Pleozytose und Erythrozytose im Liquor wurde unter dem Verdacht einer Herpesenzephalitis die Therapie mit Cortison und Aciclovir begonnen. Die HSV-PCR im Liquor war positiv, im Serum fand sich ein Durchseuchungstiter. Im MRT zeigten sich ausgedehnte beidseitige Signalalterationen betont rechts temporal und im Operculum mit einer hämorrhagischen Nekrose der Inselregion.

Klinisch besserte sich die Bulbärsympomatik, es demarkierten sich eine Gedächtnisstörung und eine zentral bedingte Inkontinenz. Das MRT im Verlauf ergab laminäre Nekrosen.

Wir gehen bei dieser Patientin von einer im Kindesalter seltenen Reakivierung von HSV als Ursache der Enzephalitis aus, die ein operculäres Syndrom mit fazio-linguo-gosso-pharyngealer Muskelbeteiligung zur Folge hatte.

Dieser Fall illustriert, dass auch bei fast jugendlichen Patienten mit initial unspezifischen Symptomen, nachgewiesener HSV-Durchseuchung ohne aktuellen Herpeskontakt und negativem CT an eine HSV-Enzephalitis gedacht und eine Therapie mit Aciclovir und Cortison früh begonnen werden sollte.