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Akanthamöbenkeratitis – Ein Chamäleon
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Veröffentlicht: | 4. September 2014 |
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Text
Hintergrund: Seit der Erstbeschreibung der Akanthamöbenkeratitis durch Jones und Mitarbeiter 1973 weist diese Erkrankung eine deutlich steigende Inzidenz auf. Hauptverantwortlich dafür ist vor allem die Zunahme von Kontaktlinsenträgern. Aufgrund der recht unterschiedlichen Erscheinungs- und Verlaufsformen ist die Diagnosestellung oft erschwert und erfolgt häufig erst in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium.
Methode: An Fallbeispielen aus der Augenklinik des Universitätsklinkums Jena werden die klinischen Verläufe von 2 Patientinnen mit einseitiger Akanthamöbenkeratitis, der unterschiedliche Weg bis zur Diagnosefindung und der Therapieverlauf präsentiert.
Ergebnis: Durch den zeitnahen Beginn einer Kombinationstherapie aus Diamidinen, Biguaniden und Antibiotika konnte ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung verhindert werden. In beiden Fällen kam es schon nach wenigen Wochen sowohl subjektiv als auch klinisch zu einer Befundbesserung.
Schlussfolgerungen: Durch den erschwerten Weg bis zur Diagnosestellung und das häufige Therapieversagen stellt die Akanthamöbenkeratitis eine besonders problematische Infektionskrankheit der Kornea dar. Bei Erstdiagnose zeigt sich oftmals schon ein fortgeschrittenes klinisches Bild dieser Erkrankung. Die Differentialdiagnose zu anderen Formen der Keratitis (z.B. herpetisch, mykotisch,…) gestaltet sich aufgrund der vielfältigen Symptome und Verlaufsformen auch heutzutage noch schwierig.