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Tyndallometrie zur Bestimmung des PVR-Risikos bei Patienten mit rhegmatogener Amotio
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Veröffentlicht: | 15. Juni 2011 |
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Hintergrund: Das Ziel war die präoperative Bestimmung des Tyndalleffekts („Flare“) im Kammerwasser bei Patienten mit rhegmatogener Amotio und dessen Vorhersagewert für die proliferative Vitreoretinopathie (PVR).
Methoden: Präoperativ wurde der flare in der Vorderkammer bei 116 Patienten mit rhegmatogener Amotio quantitativ mit dem Laser flare meter (Kowa FM-500) untersucht. 74 Partneraugen und 41 altersangeglichene Augen dienten als Kontrolle. Mindestens 6 Monate nach der OP wurde untersucht, ob eine erneute OP aufgrund von PVR notwendig geworden war.
Ergebnisse: Augen mit rhegmatogener Amotio, die später eine PVR Re-Amotio entwickelten (n=12) hatten höhere flare-Werte als Augen mit unkomplizierter Amotio (n=104) (Median 27,63 photon counts/ms (pc/ms) vs. 8,83 pc/ms; p<0.0001). Alle Augen mit einer Re-Amotio hatten einen flare von mindestens 10,8 pc/ms. In Augen mit einem flare Wert von über 15 pc/ms, war die Wahrscheinlichkeit einer PVR Re-Amotio 16-fach erhöht.
Schlussfolgerungen: Die Studie zeigt, dass ein hoher flare-Wert als Ausdruck des Zusammenbruchs der Blut-Retina-Schranke ein wichtiger Risikofaktor für eine PVR-Re-Amotio ist. Durch das Laser flare meter läßt sich das Risiko präoperativ einfach und schnell bestimmen. Dadurch lassen sich Hochrisiko-Patienten herausfiltern, die von intravitrealen Medikamenten profitieren könnten.