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Intravitreales Ranibizumab (Lucentis®) ist effektiver als intravitreales Pegaptanib (Macugen®) bei der Behandlung der exsudativen AMD bei cardiovaskulär vorbelasteten Patienten
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Veröffentlicht: | 29. Juni 2009 |
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Hintergrund: Für die Behandlung der exsudativen AMD stehen mit Pegaptanib (Macugen®) und Ranibizumab (Lucentis®) zwei effektive Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Die unspezifische Hemmung von auch physiologisch bedeutendem VEGF durch Ranibizumab steht allerdings im Verdacht, höhere Risiken cardiovaskulärer Ereignisse auszulösen als die selektive Hemmung mit Pegaptanib.
Methoden: Patienten mit exsudativer AMD wurden bei positiver Anamnese für cardiovaskuläre Ereignisse währen der Aufladung mit einmalig Ranibizumab und folgend Pegaptanib behandelt (Gruppe I). Der Visus-Verlauf während der Aufladung wurde retrospektiv verglichen mit Patienten, die dreimalig Ranibizumab während der Aufladung erhielten (Gruppe II).
Ergebnisse: In Gruppe I wurden 21, in Gruppe II 769 Patientenaugen retrospektiv ausgewertet. Die Ergebnisse und Visusänderungen der Gruppe II entsprechenden den Erwartungen (MARINA-, ANCHOR- und PrONTO-Studie), jedoch kann eine vergleichbare Visusveränderung in Gruppe I nur nach erster Injektion erzielt werden. Danach tritt eine deutliche Verschlechterung des Visus in Gruppe I auf, welche zur Nachuntersuchung 4 Wochen nach erfolgter dritter Injektion statistisch signifikant ist (Gruppe I: 1,23 Zeilen, Gruppe II: +1,17 Zeilen, p=0,024).
Fazit: Die Behandlung von cardiovaskulären Risikopatienten mit exsudativer AMD mit der Kombination von Ranibizumab und Pegaptanib ist während der Aufladung weniger effektiv als die vollständige Ranibizumab-Behandlung. Das annehmbar geringere Risiko weiterer cardiovaskulärer Ereignisse muß gegen die geringere Wirksamkeit individuell abgewogen werden.