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Urothelkarzinom-Screening von Aluminium-Arbeitern mittels Immunzytologie (uCyt™) – Eine prospektive Kohortenstudie
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Veröffentlicht: | 19. Mai 2015 |
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Rationale: Die Exposition gegenüber polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAHs) ist ein Risikofaktor für die Entstehung von Urotheltumoren. Die Entstehung eines Harnblasenkarzinoms bei Arbeitern in der Aluminium-Produktion als Berufserkrankung anerkannt. In einer prospektiven Studie wurde die Möglichkeit eines Blasenkarzinom-Screenings mittels Immunozytologie in einer Risikogruppe untersucht.
Material und Methoden: Die Teilnahme an der Studie wurde Aluminium-Arbeitern in 6 Europäischen Fabriken angeboten. Von 2000 bis 2013 wurde Spontanurin (ca. 30-50 ml) von über 45-jährigen Arbeitern gesammelt, mit Äthanol fixiert und zur Analyse in das Referenzlabor geschickt. Immunozytologie-Präparate (uCyt+, Scimedx, Denville, NJ, USA) wurden nach Herstellerangaben angefertigt. Jeweils >100 Zellen/Präparat wurden fluoreszenzmikroskopisch untersucht. 1-5 positive Zellen wurden als suspekt eingestuft, >5 positive Zellen als positiv betrachtet. Arbeiter mit negativem Test wurden nach 1 Jahr erneut untersucht. Bei suspektem Ergebnis wurde die Untersuchung nach ca. 6 Wochen wiederholt. Arbeitern mit positivem Test wurde eine urologische Abklärung empfohlen.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 1395 Arbeiter (Mittleres Alter 48,5 Jahre) eingeschlossen und über im Mittel 4 Jahre überwacht (Range 1-12 Jahre). 145 von 4469 Tests (3,2%) oder 109 der 1392 Screnees (7,8%) waren positiv. Bei 79 Arbeitern (64,2%), die sich einer urologischen Abklärung unterzogen, fanden sich 12 Blasentumoren und ein Papillom. Bei einem weiteren Patienten mit negativem uCyt+ Test fand sich später ein Blasentumor. Bei einer Prävalenz von 0,9% fanden sich eine Sensitivität von 92,3% sowie eine Spezifität von 92,2%. Positiver (ITT-Analyse) und negativer prädiktiver Wert wurden mit 11% (95% CI: 6,1-18,8%) und 99.9% (95% CI: 99,5-99,996%) berechnet. Im Gegensatz zum Alter war Rauchen war in dieser Kohorte kein Risikofaktor.
Schlussfolgerungen: Die Studie demonstriert die generelle Möglichkeit eines Blasenkarzinom-Screenings mittels Marker-Untersuchung in einer beruflich exponierten Risikogruppe. Allerdings erhalten, trotz einer exzellenten Performanz der Immunzytologie, 7-9 Arbeiter eine invasive urologische Abklärung, um 1 Blasentumor zu nachzuweisen. Die Identifizierung von Kohorten mit einer höheren Prävalenz könnte dieses Verhältnis verbessern und ein Blasentumor-Screening zu einer sinnvollen Maßnahme in selektionierten Kohorten machen.