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Zuweisungsstrategien – Management von Behandlungskapazitäten: Beispiel DENIT
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Veröffentlicht: | 12. November 2013 |
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Fragestellung: Die Kenntnis der aktuell verfügbaren Behandlungskapazitäten ist für die zeitgerechte Verbringung von Notfallpatienten in für die definitive Versorgung geeigneten Kliniken von großer Bedeutung. Vielerorts sind für eine definitive Auskunft und Voranmeldung einer Notfallaufnahme jedoch noch häufig mehrfache telefonische Abfragen notwendig. Die Folgen sind Zeitverzögerungen, Ablehnungen, Fehlzuweisungen und ggf. zusätzliche Sekundärtransporte.
Material und Methoden: Das Deutsche Zentrum für Notfallmedizin und Informationstechnologie, DENIT konzipierte im Auftrag des Ministeriums des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz ein an den aktuellen notfallmedizinischen Versorgungskonzepten orientiertes Informationssystem. Dieses System mit dem Namen „Zentraler Landesweiter Behandlungskapazitätsnachweis, ZLB“ dient der Erfassung, Darstellung und Analyse der aktuell verfügbaren klinischen Behandlungskapazitäten aller rheinland-pfälzischen Akutkliniken. Hierzu wurde in Zusammenarbeit mit den Ärztl. Leitern Rettungsdienst und den Ministerien ein Katalog an 25 Notfalldiagnosen bzw. Leitsymptomen erstellt. Die Kliniken mussten zu jeder Diagnose ihre grundsätzlichen Versorgungsmöglichkeiten angeben. Zusätzlich wurden Großgeräte und Hubschrauberlandeplätze abgefragt.
Ergebnisse: Wir entwickelten ein browserbasiertes Informationssystem, welches dem Disponenten diagnose- und altersklassenbezogen aktuelle Behandlungs-kapazitäten aller 99 für die Akutversorgung relevanten Klinikstandorte in Rheinland-Pfalz, getrennt nach den Kriterien Erstversorgung, Intensivüberwachung und –therapie, sowie Normalbetten, angibt. Die entsprechenden Kliniken werden gestaffelt nach der Entfernung vom Notfallort tabellarisch bzw. auf einer Karte dargestellt. Ein Analysetool ermöglicht es, die eingegebenen Daten systematisch auszuwerten und damit auch für Zwecke der Krankenhausplanung einzusetzen.
Schlussfolgerungen: Die dem ZLB zugrundeliegende Transparenz und Aktualität der Informationen bietet die Chance, die Prähospitalzeit zu verkürzen und die Schnittstelle zur Klinik zu optimieren. Es sind jedoch weiterhin grundsätzliche Kenntnisse über medizinische Versorgungskonzepte und die regionale medizinische Infrastruktur notwendig. Die aus dem ZLB gewonnenen Daten geben einen wichtigen Input für die klinikinterne Ressourcenoptimierung, aber auch die landesweite Krankenhausplanung.