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Nasennebenhöhlenoperation mit gleichzeitiger Rhinoplastik – Indikation, Chancen und Risiken
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Aufgabenstellung: Eine Nasennebenhöhlenoperation bei chronischer Sinusitis mit gleichzeitiger Korrektur des äußeren Nasenskeletts im Sinne einer Rhinoplastik gilt üblicherweise als „no go“. Dies ergibt sich aus dem Risiko einer intraoperativen Keimverschleppung aus infizierten Nebenhöhlen in eine frische Osteotomiewunde.
In Fällen von Deformierung der äußeren und innere Nase bei gleichzeitiger chronischer Sinusitis stellt sich damit die Frage des ein- oder zweizeitigen Vorgehens.
Methoden: Bei einem Kollektiv von 25 Patienten mit zumeist posttraumatischer Nasendeformität und chronischer Sinusitis (mit und ohne Polyposis) wurde eine Infundibulotomie mit gleichzeitiger Septorhinoplastik vom offenen oder geschlossenen Zugang aus durchgeführt. Ausschlusskriterium war eine akute purulente Sinusitis. Alle Patienten erhielten Clindamycin für 10 Tage. Als Vergleichskollektiv diente eine Gruppe von 50 Patienten mit Schiefnase ohne Sinusitis, bei denen lediglich eine Septorhinoplastik durchgeführt wurde.
Ergebnis: Bei der Kombinationsoperation wurde in keinem Fall eine posttherapeutische Ostitis, Osteomyelitis oder anderweitige relevante Infektion des Wundgebietes beobachtet. Eine Colitis nach Clindamycin trat ebenfalls nicht auf. Auch in der Vergleichsgruppe kam es zu keiner postoperativen Infektion.
Fazit: Eine nicht-purulente chronische Sinusitis bei Schiefnase mit Atmungsbehinderung kann unter suffizientem Antibiotikaschutz auf dem Wege einer Infundibulotomie mit gleichzeitiger funktioneller Septorhinoplastik operiert werden. Ein erhöhtes Risiko einer Ostitis oder Osteomyelitis im Mittelgesichtsbereich besteht dabei offenbar nicht. Dieses Ergebnis sollte durch Beobachtung eines größeren Patientenkollektives validiert werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.