gms | German Medical Science

81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Die molekulare Definition der mukoepidermoiden Karzinome der Speicheldrüsen – Wie ist der Stand?

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Kai Fritzsche - HELIOS Klinikum, Erfurt, Deutschland
  • Dirk Eßer - HELIOS Klinikum, Erfurt, Deutschland
  • Hartwig Kosmehl - HELIOS Klinikum, Erfurt, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod153

doi: 10.3205/10hnod153, urn:nbn:de:0183-10hnod1535

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Fritzsche et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Mukoepidermoide Karzinome sind im Allgemeinen maligne Karzinome der Speicheldrüsen. Allerdings können sie an anderen Lokalisationen auftreten, z.B. in der Lunge, der Haut, der Brust und in Zervixkarzinomen. Mukoepidermoide Metaplasien treten sowohl in entzündlichen als auch in neoplastischen Prozessen der Speicheldrüsen auf. Darin liegt das Hauptproblem in der Diagnostik von den mukoepidermoiden Karzinomen. Anteile von mukoepidermoiden Karzinomen wurden in pleomorphen Adenomen, in myoepithelialen und differenzierten Karzinomen (Azinuszell-, Speichelgang- und epithelial-myoepitheliale Karzinome) gefunden. Die Translokation t(11;19) trat in mehr als 70% der reinen mukoepidermoiden Karzinome auf und hat im Rahmen des Gradings eine überragende Rolle. In einigen Fällen wurde diese Translokation auch in Warthin-Tumoren gefunden. Womit die Behauptung entstand, daß diese beiden Neoplasien histogenetisch vergesellschaftet sind und eine metaplastische Änderung das Auftreten eines Karzinoms ermöglicht. An unserer Klinik wurden alle Patienten mit einem mukoepidermoiden Karzinom von 1995–2009 in Bezug auf diese Translokation ausgewertet. Die Untersuchung sollte die Wichtigkeit des Tumorgradings unterstützen und zur Diskussion beitragen, ob die Diagnose eines mukoepidermoiden Karzinoms ohne die Translokation weiterhin gestellt werden kann und inwiefern diese Translokation als negativer Prognosefaktor zu werten ist. Zusätzlich flossen Patienten mit einem Warthin-Tumor in die Untersuchung ein. Dadurch sollte geklärt werden, ob eine maligne Transformation wirklich auftreten kann. Aus unserer Sicht ist der aktuelle Stand der pathologischen Untersuchung, die Bestimmung der Translokation t(11;19) zur exakten Bestätigung der Diagnose eines mukoepidermoiden Karzinoms.