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Drüsenerhaltende Therapie bei Stenosen der Glandula Parotis
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Einführung: Die Genese von Stenosen des Stenon-Ganges ist häufig ungeklärt. Konservative Therapieversuche scheitern mehrheitlich. Vielfach wird auch heute noch die Parotidektomie als Therapiemöglichkeit empfohlen. Neu entwickelte minimal-invasive Therapiekonzepte wie die interventionelle Sialoskopie (SGE) tragen dazu bei, die Parotidektomie-Rate zu reduzieren.
Patienten und Methoden: von 2001 bis 2006 wurden insgesamt 93 Patienten wegen Stenosen der der Gl. Parotis therapiert. In 12 Fällen lag gleichzeitig eine Sialolithiasis vor. 6 Patienten wurden beiderseits therapiert. Drei wesentliche Therapiestrategien wurden verfolgt: 1) die Spülung bei der Gangendoskopie sowie die intraduktale Kortison-Applikation (alle Fälle). 2) eine Dilatation der Stenose mittels interventioneller Sialoskopie (Körbchen, Bohrer, Balloon - 83 Fälle). 3) wenn nötig zusätzliche operative Maßnahmen (distale Schlitzung, ggf. Resektion und Reinsertion des Stenon-Ganges, Stent-Einlage - 11 Patienten).
Resultate: Die Spülung und intraduktale Kortison-Applikation war in 7,5 % ausreichend (v. a. entzündliche Stenosen). Die interventionelle SGE war in 86,7 % (72/83) der Fälle erfolgreich. Minimal-invasive operative Maßnahmen führten bei 8 Patienten zum Erfolg (8/11, 72,7 %). In 3,2 % musste eine Parotidektomie durchgeführt werden (3/93, in 1 Fall beiderseits).
Schlußfolgerungen: Stenosen der Gl. Parotis sind schwierig zu therapieren, was eine relativ hohe Parotidektomie-Rate zur Folge hat. Die Operation ist gerade in solchen Fällen mit einer höheren Komplikationsrate assoziiert. Unser Patientengut zeigt, dass durch minimal-invasive interventionelle Therapieverfahren eine Parotidektomie oft vermieden werden kann.