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Adaptive Optiken und dessen Anwendung bei der retinalen in vivo Diagnostik
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Veröffentlicht: | 18. September 2006 |
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Abberationen beeinflussen nachteilig die optischen Eigenschaften des menschlichen Auges. Sie stellen, insbesondere bei Vorliegen von Abberationen höheren Grades, bei der bildgebenden in vivo Diagnostik retinaler Erkrankungen einen limitierenden Faktor bezüglich ihres Auflösungsvermögens dar. In den 90er Jahren konnte im Bereich der Astronomie mit Hilfe adaptiver Optiken die Bildqualität in der Betrachtung von Sternen deutlich verbessert werden. Parallelen zwischen den Arbeitsgebieten Astronomie und Augenheilkunde führten zu der Idee, adaptive Optiken auch bei der retinalen Bildgebung anzuwenden.
Im Jahr 2005 wurde ein Prototyp mit adaptiven Optiken zur retinalen Bildgebung am Centre Hospitalier National d’Ophtalmologie des Quinze-Vingts in Paris installiert. Mit Hilfe dieses Systems wird eine räumliche Auflösung von weniger als 3 Mikrometern erreicht. Je nach Fokussierung des Gerätes können sowohl individuelle Photorezeptoren als auch darüberliegende Netzhautgefäße mit einem Durchmesser von weniger als 10 Mikrometern direkt beobachtet werden.
Dieses Gerät wird zurzeit sowohl an Normalpersonen als auch an Patienten klinisch evaluiert. Es werden die Funktionsweise adaptiver Optiken sowie erste klinische Ergebnisse unseres Prototyps vorgestellt.