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Wichtigkeit von Antiseptika in der Behandlung von periprothetischen Infektionen
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Veröffentlicht: | 5. Oktober 2015 |
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Fragestellung: Antiseptika sind ein wirksames medizinisches Therapeutikum zur Wundbehandlung und haben einen nicht unerheblichen Stellenwert in der Behandlung von Prothesen- oder Implantat assoziierten Infektionen in der septischen Chirurgie. Polyhexanid ist ein häufig in der Orthopädie und Unfallchirurgie eingesetztes Antiseptikum mit einem breiten antimikrobiellen Spektrum. Chlorhexidin ist ein probates Antiseptikum in der Zahnmedizin, das Potential in der septischen Gelenkschirurgie wurde bisher nur wenig untersucht. Das Ziel dieser Arbeit war es, die toxische Wirkungen von Polyhexanid und Chlorhexidin auf humane Osteoblasten in vitro zu untersuchen, um eine klinische Anwendbarkeit in der septischen Gelenkschirurgie zu bewerten.
Methodik: Es wurden menschliche Knochenzellen isoliert und in vitro kultiviert und anschließend mit 0,1% Chlorhexidin und 0,04% Polyhexanid behandelt. Eine potentielle Zelltoxizität wurde durch Visualisierung der Zellstruktur (Zellmorphologie, Trypanblaufärbung), LDH-Aktivität und Zählung von vitalen Zellen untersucht. Zusätzlich wurde geschaut, ob Antiseptika die Ausschüttung von pro-inflammatorischen Zytokinen in Knochenzellen fördern.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Eine geschädigte Zellstruktur konnte anhand lichtmikroskopischer Untersuchungen aufgezeigt werden. Beide Antiseptika führten zu einer gesteigerten LDH-Aktivität in Osteoblasten. Die Zählung der vitalen Osteoblasten nach Antiseptikabehandlung zeigte eine signifikante Abnahme der vitalen Zellen. Polyhexanid aber nicht Chlorhexidin fördert die Ausschüttung von pro-inflammatorischen Zytokinen. Beide Antiseptika induzierten signifikant den Zelltod von Osteoblasten. Wir empfehlen daher eine bedachte und vorsichtige Anwendung von Polyhexanid und Chlorhexidin in der Behandlung von Prothesen- und Implantatinfektionen um schwerere Knochenzellschädigungen zu vermeiden.