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Behandlung der Hallux-Valgus-Deformität mittels der subcapitalen Chevron-Osteotomie – Indikationsbereich, Fehlerquellen, Osteotomieebene, Transfermetatarsalgien
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Veröffentlicht: | 5. Oktober 2015 |
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Fragestellung: Ziel der prospektiven Studie war es zu untersuchen, die Möglichkeiten und Grenzen der subcapitalen Chevron-Osteotomie im Rahmen der Hallux-valgus Chirurgie zu untersuchen. Schwerpunkte der Datenerhebung waren die Erfassung von Komplikationen, das Ausmaß der möglichen Korrektur, das Entstehen von Transfermetatarsalgien in Abhängigkeit von der Ausrichtung der subcapitalen Osteotomieebene und die damit verbundene Versetzung des Metatarsalköpfchens.
Methodik: Im Zeitraum von Januar 2011 bis Dezember 2012 wurden in unserer Klinik 178 Patienten mit vorliegender Hallux-Valgus-Deformität in eine prospektive Studie aufgenommen. Als Operationsmethode wurde eine modifizierte subcapitale Chevron-Osteotomie angewendet. Die Patienten wurden prae- und postoperativ ( 6, 12 und 24 Monate) klinisch, radiologisch und pedobarographisch untersucht. Zusätzlich wurde die Patientenzufriedenheit mit dem Kitaoko-Vorfußscore ermittelt.
Ergebnisse: Der durchschnittliche praeoperative IMW betrug 13,2 º, der Hallux-Valgus-Winkel (HVW) 31,3º. Der IMW konnte im Durchschnitt um 6,2º, der HVW um 14,4 º verbessert werden. Durch eine geeignete Plantarisierung des 1. Metatarsalköpfchens konnte eine bessere und gleichmäßigere Druckverteilung im Vorfußbereich erreicht werden und insgesamt Belastungsspitzen verringert werden. Es zeigte sich eine signifikante Erhöhung des Punktewertes im Kitaoka-Score von praeoperativ 34 auf 78 Punkte postoperativ.
Schlussfolgerung: Die Anwendung der Chevron-Osteotomie ermöglicht beim Vorliegen einer mäßig bis mittelgradigen Deformität das Erreichen von guten bis exzellenten Ergebnissen. In wieweit durch die Modifizierung der Osteotomie ein einfacheres operatives Vorgehen bzw. durch eine verbesserte Stabilisierung eine Ausweitung des Indikationsbereiches zu erzielen ist, wird diskutiert. Durch die Plantarisierung kann bei einem Teil der Patienten auf eine zusätzliche Osteotomie im Bereich der übrigen Metatarsalköpfchen verzichtet werden