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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012)

23.10. - 26.10.2012, Berlin

Klinische Korrelation von dGEMRIC (delayed Gadolinium Enhanced MRI of Cartilage) nach Knorpelersatztherapie im Knie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Götz Welsch - Universität Erlangen-Nürnberg, Abteilung für Unfallchirurgie, Erlangen, Germany
  • Matthias Blanke - Universität Erlangen-Nürnberg, Abteilung für Unfallchirurgie, Erlangen, Germany
  • Milena Pachowski - Universität Erlangen-Nürnberg, Abteilung für Unfallchirurgie, Erlangen, Germany
  • Sebastian Apprich - Medizinische Universität Wien, Exzellenzzentrum Hochfeld MRT, Klinik für Radiodiagnostik, Wien, Austria
  • Stefan Marlovits - Medizinische Universität Wien, Center for Joints and Cartilage, Wien, Austria
  • Siegfried Trattnig - Medizinische Universität Wien, Exzellenzzentrum Hochfeld-MR, Wien, Austria

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012). Berlin, 23.-26.10.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocWI34-1636

doi: 10.3205/12dkou153, urn:nbn:de:0183-12dkou1537

Veröffentlicht: 2. Oktober 2012

© 2012 Welsch et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Mittels fortschrittlicher MRT Methoden wie z.B. dGEMRIC kann der Glykosaminoglykangehalt nach Knorpelersatzgewebes quantifiziert werden [1], [2]. Die klinische Anwendbarkeit konnten jedoch nur selten aufgezeigt werden.

Ziel dieser Studie war es Patienten nach Matrix-gestützter Autologer Chondrozyten Transplantation (MACT) des Kniegelenkes mittels dGEMRIC zu untersuchen und die Ergebnisse mit dem Morphologischen MOCART Score und dem klinischen Lysholm zu korrelieren.

Methodik: 50 Studienpatienten nach MACT einer femoralen Kondyle des Kniegelenkes wurden inkludiert (Alter: 33.5±10.5 Jahre; Follow-Up Intervall: 28.8±16.8 Monate). Neben einer morphologischen (MOCART) und biochemischen (dGEMRIC) 3 Tesla MRT Untersuchung wurde der klinische Lysholm Score erhoben. Die Segmentierung für die quantitative dGEMRIC Untersuchung erfolgte im Knorpelreparaturgewebe und im umliegenden, nativen Knorpel der jeweiligen femoralen Belastungszone. Entsprechend des Follow-Up Intervalls nach MACT wurden die Patienten weiter in 2 Gruppen unterteilt (Gruppe 1 (n=25): Bis 24 Monate (15.6±5.7 Monate); Gruppe 2 (n=25): Ab 25 Monate (41.9±13.5 Monate)). Das durchschnittliche Alter beider Gruppen war vergleichbar (Gruppe 1: 34.8±12.3 Jahre; Gruppe 2: 32.1±8,2 Jahre; p=0.361). Statistische Varianzanalysen (ANOVA) und Person Korrelationen wurden durchgeführt.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die gesamte Patientengruppe (n=50) zeigte einen MOCART Score von 77.2±11.7 Punkten und einen Lysholm Score von 81.5±10.5 Punkten. Die dGEMRIC Werte waren signifikant höher im nativen Umgebungsknorpel (684.3±190.3ms) verglichen mit dem Reparaturknorpel (508.7±169.9ms)(p< 0.001). Zwischen Gruppe 1 und Gruppe 2 zeigte sich ein Anstieg aller Ergebnisse.

Die Korrelation zwischen den dGEMRIC Werten des Reparaturknorpels und dem MOCART Score sowie dem Lysholm Score zeigte keinerlei Signifikanzen (p>0.05)(A). Interessanterweise zeigten sich jedoch signifikante Korrelationen zwischen den dGEMRIC Werten des nativen Umgebungsknorpel und den beiden Scores (B). (Abbildung 1 [Abb. 1])

Diese Korrelationen zeigten sich nicht in der Gruppe 1, deutlich jedoch in der Gruppe 2 (MOCART: Pearson: 0.551,p=0.004; Lysholm: Pearson: 0.542,p=0.005).

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen erwartungsgemäß einen niedrigeren Proteoglykangehalt im Reparaturknorpel verglichen mit dem Umgebungsknorpel, bei guten post-operativen Ergebnissen im Lysholm und MOCART Score. Der klinische Lysholm Score zeigte keine Korrelationen zum Proteoglykangehalt des Reparaturknorpels, jedoch eine Korrelation zum nativen Umgebungsknorpel, besonders im längeren Follow-Up. Die Qualität des gesunden Umgebungsknorpels ist so anscheinend ein wesentlicher Faktor für den klinischen Erfolg einer operativen Knorpelersatztherapie.


Literatur

1.
Trattnig S, et al. Three-dimensional delayed gadolinium-enhanced MRI of cartilage (dGEMRIC) for in vivo evaluation of reparative cartilage after matrix-associated autologous chondrocyte transplantation at 3.0T: Preliminary results. Journal of Megnetic Resonance in Imaging. 2007.
2.
Vasiliadis HS, et al. Autologous chondrocyte implantation in cartilage lesions of the knee: long-term evaluation with magnetic resonance imaging and delayed gadolinium-enhanced magnetic resonance imaging technique. American Journal of Sports Medicine. 2010;.