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Prävalenz pathologischer Powerdopplersonomorphologie der Achillessehnen von 953 Langstreckenläufern – eine Querschnittsuntersuchung
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Veröffentlicht: | 15. Oktober 2009 |
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Fragestellung: Chronische Achillessehnenbeschwerden stellen ein häufiges, langwieriges und kostenintensives Krankheitsbild bei Langstreckenläufern und Freizeitsportlern in Lauf- und Sprungdisziplinen dar. In den vergangenen Jahren konnte die dopplersonographische Diagnostik von Sehnenpathologien stetig weiter verbessert werden und u.a. in symptomatischen Sehnen kleinste Gefäßneubildungen nachgewiesen werden, die mit dem Beschwerdeausmaß zu korrelieren scheinen. Das Ziel dieser Querschnittsuntersuchung war, in einem großen Kollektiv wettkampforientierter Langstreckenläufer die Prävalenz pathologischer Sehnenbefunde festzustellen und mögliche Zusammenhänge mit anthropometrischen und klinischen Daten aufzuzeigen.
Methodik: Bei 22 großen Laufveranstaltungen wurden die Achillessehnen von insgesamt 953 Langstreckenläufer zwischen 18 und 73 Jahren dopplersonographisch untersucht (Toshiba Aplio SSA-770A/80 12 MHz). Die Sehnendicke sowie pathologische Befunde wurden standardisiert im Längs- und Querschnitt dokumentiert und mit Alter, Größe und Gewicht korreliert (CC nach Pearson). Anhand der klinischen Angaben über aktuelle und/oder vorbestehende Achillessehnenbeschwerden wurde die Probanden in 4 Gruppen unterteilt und die Häufigkeit pathologischer Sehnenbefunde in den Untergruppen verglichen (Kruskal Wallis Test, p<0,001).
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Es zeigte sich eine statisitsch signifikante positive Korrelation von Sehnendicke und Alter, Größe und Gewicht (CC 0,3–0,4). Die Sehnendicke war außerdem bei Männern statistisch signifikant größer als bei Frauen und bei symptomtischen Läufern statistisch signifikant größer als bei asymtomatischen (p<0,001). Die Häufigkeitsverteilung der Sehnenbefunde ist aus Tabelle 1 [Tab. 1] ersichtlich. Die höchste Prävalenz pathologischer Befunde in den Beschwerdegruppen zeigte sich für die Neovaskularisationen. Diese scheinen somit ein sensitiverer Parameter zu sein als die strukturellen Umbauprozesse. Interessant ist außerdem, dass mit dem verwendeten hochauflösenden Ultraschallgerät auch bei 28% der asymptomatischen Läufern Gefäßneubildungen detektiert werden konnten. Diese waren im Ausmaß geringer ausgeprägt als bei symptomatischen Läufern (fast ausschließlich Grad I). Einzelne Mikrogefäße in Sehnen gesunder Langstreckenläufer können jedoch somit nicht per se als pathologisch angesehen werden.