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Die Anwendung von mesenchymalen Stammzellen zur Behandlung von avaskulären Nekrosen bei jungen Patienten
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Veröffentlicht: | 15. Oktober 2009 |
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Fragestellung: Osteonekrosen im Jugendalter sind meist hervorgerufen durch Erkrankungen des Blutbildenden Systems (z.B. Sichelzellanämie) oder hochdosige Steroidtherapien von hämatologischen, malignen Erkrankungen. Diese Erkrankungen sind zum Teil äußerst schmerzhaft und einer kausalen Therapie in den seltensten Fällen zugänglich. Es entsteht eine relevante Einschränkung der Lebensqualität zusätzlich zur Belastung durch die Grunderkrankung. Eine Behandlungsmöglichkeit besteht neben der einfachen Anbohrung in der Applikation von multipotenten mesenchymalen Stammzellen (MSC) zur potentiellen Regeneration der Knochendefekte.
Methodik: Zwischen Februar 2006 und März 2007 wurden 5 Patienten in einem Alter zwischen 9 und 27 Jahren behandelt. Bei vier Erkrankten war das Kniegelenk, bei einer Patientin der Femurkopf betroffen. Als Ursache wurde bei allen eine Hochdosis-Kortisonbehandlung identifiziert. Den Patienten wurde Knochenmark entnommen, daraus MSCs isoliert und diese ohne Zusätze von tierischen Medien oder Wachstumsfaktoren amplifiziert. Im Rahmen eines freien Heilversuchs wurden nach Anbohrung der Herde 5ml einer Lösung aus MSCs lokal appliziert.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Bei allen Patienten konnte aus den Knochenmarksaspiraten erfolgreich multipotente MSCs amplifiziert werden, ohne dazu auf tierische Seren oder Wachstumsfaktoren zurückgreifen zu müssen (Median 112 x 106 Zellen innerhalb von drei Wochen Kulturzeit). Die lokale Anwendung dieser Stammzellsuspensionen nach vorheriger Anbohrung führte zu ausgeprägter und in unserem Beobachtungszeitraum anhaltender Schmerzbesserung innerhalb eines mittleren Beobachtungszeitraums von 14 Monaten. Konsekutiv steigerte sich die Aktivität der Patienten. Eine Infektion wurde nicht beobachtet. Auch sonst waren keine eingriffsbezogenen Komplikationen zu verzeichnen.
Fazit: Wir konnten nachweisen, dass die lokale Applikation von MSCs in Osteonekrosen ohne nachteilige Effekte bei einer ausgesuchten Anzahl von Patienten durchführbar war. Die Sicherheit und Durchführbarkeit der Therapie wurden damit erwiesen. Der langfristige Effekt und das reparative Potential muss in klinischen Nachuntersuchungen weiter überprüft werden. Die Methodik erscheint unter theoretischen und nun auch praktischen Gesichtspunkten vielversprechend bei der Behandlung von Osteonekrosen.