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Bakterielle Osteitis - Besonderheiten beim immunkompromittierten Patienten
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Gliederung
Text
Mit zunehmender Lebenserwartung und stetig steigender medizinischer Kompetenz steigt auch die Zahl älterer und abwehrgeschwächter Patienten. Immunkompromittierte Patienten bedürfen bei Diagnosestellung und Therapie der bakteriellen Osteitis besonderer Beachtung. Unklarheit besteht häufig, welche Erkrankungen das Risiko eines Osteitis erhöhen und die Therapie erschweren.
Über Literaturrecherche/Analyse des eigenen Patientengutes wurde das Risiko einzelner Grunderkrankungen/Therapien auf die Inzidenz der Osteitis bestimmt. Das Risiko einer Osteitis steigt bei dauerhafter Gabe von Immunsuppressiva, Organtransplantation, Malnutrition und Alkoholabusus. Bei Diabetes mellitus ist das Risiko grundsätzlich nicht erhöht, bei Weichteilschädigungen am diabetischen Fuß besteht die Gefahr der fortgeleiteten exogenen bakteriellen Osteitis. Ohne Einfluß auf die Inzidenz einer hämatogenen Osteitis ist eine HIV-Infektion. Bei operativen Eingriffen bei HIV-infiz. Pat. ist das Risiko einer postop. Infektion auf bis zu 25% erhöht. Allergien/atopische Erkrankungen erhöhen das Risiko nicht.
Fazit
Bei gestörter Abwehrlage und unspezifischen Beschwerden ist die bakterielle Osteitis differentialdiagnostisch immer zu bedenken. Besonders ist auf opportunistische Erreger zu achten. Eine engmaschige Kontrolle des Ansprechens auf die gewählte Antibiotikatherapie ist notwendig. Vor operativen Eingriffen ist, soweit möglich, die Abwehrlage des Patienten zu optimieren, antirheumatische Basistherapeutka abzusetzen. Der Heilungsverlauf, auch knöchern, ist häufig verzögert.