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Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie

07. - 09.10.2010, Wien (Österreich)

ERCC1 und RRM1 – Individuell adaptierte Chemotherapie des NSCLC mittels Lymphknotenbiopsie?

Meeting Abstract

  • B. Wiegmann - Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
  • D. Jonigk - Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
  • L. Mägel - Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
  • C. Bockmeyer - Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
  • F. Länger - Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
  • A. Haverich - Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Österreichische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Schweizerische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Wien, Österreich, 07.-09.10.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgtF1.4

doi: 10.3205/10dgt010, urn:nbn:de:0183-10dgt0102

Veröffentlicht: 30. September 2010

© 2010 Wiegmann et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Höhe der Expression von Reparaturenzymen, wie ERCC1 und RRM1, ist ein intensiv untersuchter prädiktiver Parameter für das Ansprechen auf eine platinbasierte Chemotherapie beim NSCLC. Bislang liegen jedoch keine zuverlässigen Daten zur möglichen Abweichung der Expression zwischen Primärtumor und Metastasen vor. Eine wesentliche Heterogenität müsste Konsequenzen für die Therapieplanung beim bereits metastasierten NSCLC nach sich ziehen. Deshalb ist es Ziel dieser Arbeit die relative Höhe der ERCC1 und RRM1 Expression von primären NSCLC und ihren Lymphknotenmetastasen vergleichend zu untersuchen.

Methodik: Aus formalin-fixiertem, Paraffin eingebettetem Material von 12 NSCLC wurde Gewebe des Primärtumors, sowie der korrespondierenden Lymphknotenmetastasen makrodisseziert. Die RNA wurde isoliert, präamplifiziert und die relativen Expressionslevel von ERRC1 und RRM1 im Bezug zu PolIIa und β-GUS quantitativ mittels qRT-PCR analysiert. Der Median der Messwerte diente als Bezugspunkt zur Einteilung in jeweils eine Gruppe mit hoher, bzw. niedriger Expression.

Ergebnisse: Für die relative Expression von ERCC1 ergaben sich im Median relative DDCT Werte von 0,59 (Spannweite 1,23–0,11) für die Primärtumoren und 0,42 (Spannweite 1,20–0,27) für die Metastasen, für RRM1 ein Median von 0,69 (Spannweite 1,08–0,45) für die Primärtumoren und 0,625 (Spannweite 1,74–0,27) für die Metastasen. Dabei war eine positive Korrelation der Expressionslevel des ERCC1 bzw. des RRM1 der Primärtumoren mit den Expressionslevel der korrespondieren Metastasen nachzuweisen (r 0,81).

Schlussfolgerungen: Die Korrelation der Expressionslevel könnte ein innovativer diagnostischer Ansatz im Rahmen der Chemotherapieentscheidung des NSCLC sein, bei dem die Patientenselektion durch eine Lymphknotenbiopsie erfolgen könnte. Zusätzlich sollte bei fehlendem Ansprechen auf die Chemotherapie eine Verlaufsbiopsie des Tumors, sowie der Metastase erwogen werden. Aufgrund der hier vorgestellten kleinen Kohorte bleibt jedoch zu klären, ob z.B. mit relevanten Abweichung hinsichtlich der Proteinexpression zwischen Primärtumor und Metastase zu rechnen ist, die für die Therapieplanung, sowie die Auswertung bezüglich der Therapieresponse berücksichtigt werden müsste.

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