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Einsatz der Kaltplasmakoagulation in der Behandlung des malignen Pleuramesothelioms
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Veröffentlicht: | 30. September 2010 |
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Hintergrund: Das maligne Pleuramesotheliom ist durch eine zunehmende Inzidenz und Prävalenz in den westlichen Industrienationen gekennzeichnet. Chirurgische Therapieansätze sind die extrapleurale Pneumonektomie sowie eine Kombination aus Pleurektomie und Dekortikation. Wir integrierten die Kaltplasmakoagulation in einen bestehenden Therapiealgorithmus von Pleurektomie/Dekortikation und hyperthermer intrathorakaler Chemoperfusion. Die Rationale für dieses Vorgehen war insbesondere die Vermeidung von Zwerchfelldefekten mit akzidenteller Tumordislokation nach intraabdominell sowie eine Minimierung kardiotoxischer Effekte.
Methodik: Ein CPC 1000 Generator der Firma Soering wurde benutzt. Die Kaltplasmakoagulation wurde bei Patienten mit einem malignen Pleuramesotheliom im Stadium 3 eingesetzt. Eine histologische Untersuchung der Pleura vor und nach Kaltplasmakoagulation wurde durchgeführt. Die Patienten wurden in 3 Monatsintervallen nachverfolgt.
Ergebnisse: In unserem Patientenkollektiv (10 Patienten) ließen sich keinerlei Parenchymfisteln oder kardiotoxische Effekte nachweisen. Die histologische Untersuchung der pleuralen Resektate zeigte eine vorhersagbare Eindringtiefe des uebertragenen HF-Stroms. Darüber hinaus ließen sich keinerlei vitale Tumorzellen nachweisen. Weiterhin ist bis dato im Nachuntersuchungszeitraum von nun 1,5 Jahren kein Rezidiv aufgetreten.
Schlussfolgerungen: Die Kaltplasmakoagulation kann sicher und mit vorhersagbarer Wirkung beim Menschen eingesetzt werden. Dies gilt insbesondere auch für einen Einsatz auf der Pleura, dem Perikard und dem Zwerchfell. Diese neue Technik könnte eine Erweiterung der therapeutischen Möglichkeiten in der Behandlung des malignen Pleuramesothelioms bedeuten.
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