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49. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 42. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 16. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

29.09. - 01.10.2011, Innsbruck

Die Behandlung von kritischen Wundinfektionen mit Essigsäure

Meeting Abstract

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  • Farzin Nourbakhsh - St. Markus-Krankenhaus, Klinik für Plastische Chirurgie, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Frankfurt a.M.
  • Klaus Exner - St. Markus-Krankenhaus, Klinik für Plastische Chirurgie, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Frankfurt a.M.
  • Oliver Wingenbach - St. Markus-Krankenhaus, Klinik für Plastische Chirurgie, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Frankfurt a.M.

Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 42. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 16. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Innsbruck, 29.09.-01.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgpraecP161

doi: 10.3205/11dgpraec345, urn:nbn:de:0183-11dgpraec3451

Veröffentlicht: 27. September 2011

© 2011 Nourbakhsh et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Behandlung komplexer infizierter Wunden ist wegen ihres Resourcenverbrauches ein Brennpunkt der gesundheitsökonomischen Diskussion.Polihexanid und Octenidin verursachen hohe Kosten und Nebenwirkungen. Polihexanid ist für Spülungen bei Gelenken, Peritoneum und ZNS unzulässig. Die zytotoxische Wirkung von Octenidin führt zu interstitiellen Ödemen. Bei kritischer Kolonisation mit Pseudomonas oder Enterokokken zeigte Lavanid und Octenisept in einer Studie auch nach 14 Tagen keine ausreichende Wirkung. Essigsäure 2% führte zu einer bakteriellen Dekontamination innerhalb von 5-7 Tagen.

Material und Methoden: Die Wirksamkeit von Essigsäure 2% bei chronischen Defektwunden des Thorax mit Sternumosteitis nach kardiochirurgischer Thorakotomie wurde bei 37 Patienten mit kritischer Kolonisation durch Pseudomonas oder Enterokokken in einem standardisierten „wound care protocol“ geprüft.

Ergebnisse: Von 37 Fällen mit Sternumosteitis zeigte sich nach einer durchschnittlich 7 tägigen antiseptischen Behandlung mit Essigsäure 2% eine vollständige bakterielle Dekontamination. Die Defektdeckung erfolgte durch lokale oder mikrochirurgischen Lappenplastiken.

Schlussfolgerung: Die Behandlung mit Essigsäure 2% bei Pseudomonas oder Enterokokken ist sinnvoll und kostengünstig. Ihr Einsatz bei weiteren Indikationen ist zu prüfen. Bezüglich Mindesteinwirkzeit und Zytotoxizität sind kostspielige Antiseptika auf ihre Effektivität bei Wundspülungen zu hinterfragen.