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56. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

24. - 26.09.2015, Ludwigsburg

Knorpeltransplantation bei der Daumensattelgelenksarthrose – Langzeitergebnisse

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Miho Nicoloff - Hand-Zentrum, Bonifatius Hospital Lingen, Lingen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie. 56. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie, 20. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie (DAHTH). Ludwigsburg, 24.-26.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgh56

doi: 10.3205/15dgh56, urn:nbn:de:0183-15dgh564

Veröffentlicht: 21. September 2015

© 2015 Nicoloff.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Methode der Resektionsarthroplastik bei Rhizarthrose mit Trapeziumersatz durch autologen Rippenknorpel wurde 1995 entwickelt und seitdem ca. 1400 mal durchgeführt. Nach totaler Resektion des Os trapezium wird die Knorpeltransplantation durchgeführt, kombiniert mit einer Ligamentoplastik durch einen Streifen der APL-Sehne. Die Fragestellung der Nachuntersuchung zielte auf die langfristigen Ergebnisse hinsichtlich der Handfunktion und der Vitalität des transplantierten Knorpels ab.

Methodik: Es wurden 244 von insgesamt 276 Patienten der Jahres 2005 - 2008 nachuntersucht, bei denen die geschilderte Operationstechnik angewendet wurde, in einem Nachuntersuchungszeitraum von 74 bis 105 Monaten. Es handelte sich um Daumensattelgelenksarthrosen der Stadien III und IV nach Eaton und Littler. Die Nachuntersuchungen wurden an Hand des Bewertungsschemas von Buck-Gramcko, des Quick-DASH-Fragebogens und der Röntgenergebnisse durchgeführt. Besonders berücksichtigt wurden zusätzlich die Veränderung der Länge des 1. Strahles sowie die Frage der Nachbehandlungsdauer, bzw. des Wiedereintritts der Patienten in das Arbeitsleben. In 15 Fällen erfolgte zusätzlich eine MR-tomografische Untersuchung zur Beurteilung des Knorpels, in 4 Fällen weiterhin eine histologische Untersuchung zur Beurteilung der Vitalität des Knorpels.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 89% der Ergebnisse als sehr gut und gut beurteilt. Die Nachbehandlungsdauer resp. die Dauer bis zum Wiedereintritt der Patienten in das Arbeitsleben betrug im Durchschnitt 9,1 Wochen. Radiologisch fand sich bei allen Patienten keine Verkürzung des 1. Strahles nach Knorpelimplantation. Histologisch wurde in allen untersuchten Fällen die Vitalität des Knorpels nachgewiesen. Die Komplikationsrate betrug 2,9%, bei 2 Patienten trat eine Luxation des Knorpelinterponats auf, 5 Patienten erlitten einen Wundinfekt am Thorax und an der Hand.

Schlussfolgerung: Wir sehen die Vorteile der Methode durch die guten funktionellen Ergebnisse und insbesondere auch durch die relativ kurze Nachbehandlungsphase. Aufgrund dieser Ergebnisse wird die Methode der Knorpeltransplantation bei der Daumensattelgelenksarthrose standardmäßig an unserer Klinik angewandt.