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Langzeitzergebnisse nach operativen Rekonstruktionen des Plexus brachialis
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Veröffentlicht: | 21. März 2014 |
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Einleitung: Im Zeitraum von 4/04 bis 12/13 wurden an 738 Patienten rekonstruktive Eingriffe bei Läsionen des Plexus brachialis durchgeführt, darunter 243 Kinder und 495 Erwachsene. Von diesen 495 Eingriffen betreffen 103 Eingriffe Rekonstruktionen bei Thoracic outlet Syndrom, Läsionen des Plexus lumbosakalis und Tumore des Plexus brachialis.
Material und Methoden: Hauptursache für die Läsion ist beim Erwachsenen der Motorradunfall. Aufgrund der guten Weichteibedeckung des Schultergürtels sind große kinetische Einwirkungen erforderlich, um im Rahmen des Traumas Verletzungen der neurovaskulären Strukturen zu verursachen. Häufige Begleitverletzungen sind Frakturen des Schultergürtels oder weiter distal gelegene Zweitverletzungen sowie Gefäßverletzungen bis hin zu subtotalen oder totalen Amputationsverletzungen. Das erreichbare funktionelle Resultat sowohl vom Ausmaß der primären Nervenläsion als auch durch diese Begleitverletzungen oder deren Folgezustände (wie Gelenkkontrakturen, Arthrosen, ischämische Kontrakturen, Pseudarthrosen) determiniert.
Entsprechend lassen sich, mit steigendem Schweregrad, folgende Einteilungen vornehmen:
- Gruppe1 : retroclavikuläre Läsion, inkomplett ohne Begleitverletzungen
- Gruppe 2: retroclavikuläre Läsion, komplett mit intakten Wurzeln ohne Begleitverletzungen
- Gruppe 3: retroclavikuläre Läsion, entweder langstreckig oder kombiniert mit erheblichen Begleitverletzungen
- Gruppe 4: 1-3 Wurzelausrisse
- Gruppe 5: 4-5 Wurzelausrisse
Ergebnisse: In Gruppen 1 und 2 lassen sich in der Mehrzahl der Fälle gute Ergebnisse erzielen, definiert als stabile Schulter mit Exorotation, Bizeps- und Trizeps-Funktion, Pro- und Supination sowie Flexion und Extension der Finger. In Gruppe 5 hingegen läßt das Verletzungsausmaß in der Mehrzahl der Fälle lediglich mäßige Ergebnisse zu, definiert als stabile Schulter ohne Exoratation, Bizepsfunktion ohne Pro- und Supination, sowie Flexion der Finger.