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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Analfistel und Adipositas – mehr Rezidive bei höherem Body-Mass-Index?

Meeting Abstract

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  • Oliver Schwandner - Caritas-Krankenhaus St. Josef, Klinik für Chirurgie, Regensburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch766

doi: 10.3205/11dgch766, urn:nbn:de:0183-11dgch7666

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Schwandner.
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Gliederung

Text

Einleitung: Es war Ziel dieser Studie, den Einfluß der Adipositas auf Heilung bzw. Rezidivhäufigkeit bei komplexen Analfisteln zu evaluieren.

Material und Methoden: Die Ergebnisse des chirurgischen Fistelverschlusses wurden in Abhängigkeit von einer Adipositas prospektiv evaluiert. Eingeschlossen wurden Patienten, die sich wegen einer transsphinktären Analfistel kryptoglandulären Ursprungs einem definitiven Fistelverschluss unterzogen (Fistelexzision mit Advancement Flap, Fistelspaltung mit primärer Rekonstruktion). Patienten mit Rezidivfisteln, rektovaginalen Fisteln, M. Crohn oder Immunsuppression wurden ausgeschlossen. Die Resultate wurden in Abhängigkeit vom Body-Mass-Index (<30 kg/m2 vs. >30 kg/m2) analysiert, wobei primäre Endpunkte „Erfolg“ (Verschluss der inneren und äußeren Fistelöffnung ohne Nachweis eines Fistelrezidivs) oder „Misserfolg“ (Rezidiv oder Persistenz) nach einem Follow-up von 12 Monaten waren. Statistische Analysen (dichotome Variable) erfolgten uni- und multivariat.

Ergebnisse: Innerhalb eines Zwei-Jahre-Zeitraums (09/2007-09/2009) wurden 220 Patienten (55% Frauen) mit komplexen Analfisteln operiert. 69,1% der Patienten (152/220) waren normalgewichtig (BMI<30), während 30,1% der Patienten (68/220) eine Adipositas aufwiesen (BMI>30). Die primäre Heilungsrate für das Gesamtkollektiv (12 Monate postoperativ) lag bei 81,8% (180/220). In der Gruppe der normalgewichtigen Patienten lag die Rezidivrate bei 13,8% (21/152), wohingegen die Rezidivrate bei Adipositas bei 27,9% (19/68) lag (p<0,01). Im Rahmen der logistischen Regressionsanalyse wurde die Adipositas als unabhängiger Risikofaktor – unabhängig von Geschlecht oder Operationsmethode – für das Auftreten eines Fistelrezidivs identifiziert.

Schlussfolgerung: Adipöse Patienten mit einem BMI >30 kg/m2 haben ein erhöhtes Risoko für ein Rezidiv nach chirurgischem Verschluss einer komplexen Analfistel.