gms | German Medical Science

128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Myosonografische und elektrophotografische Analyse zur Hebedefektmorbidität beim DIEP-Flap

Meeting Abstract

  • Bianca Baican - St. Markus-Krankenhaus, Plastische Chirurgie, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Frankfurt
  • Yasmin Durani - St. Markus-Krankenhaus, Plastische Chirurgie, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Frankfurt
  • Dimitrios Takas - St. Markus-Krankenhaus, Plastische Chirurgie, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Frankfurt
  • Oliver Wingenbach - St. Markus-Krankenhaus, Plastische Chirurgie, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Frankfurt
  • Steffen Baumeister - St. Markus-Krankenhaus, Plastische Chirurgie, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Frankfurt
  • Klaus Exner - St. Markus-Krankenhaus, Plastische Chirurgie, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Frankfurt am Main

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch724

doi: 10.3205/11dgch724, urn:nbn:de:0183-11dgch7242

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Baican et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Die Brustrekonstruktion durch den TRAM-Lappen wurde wegen der hohen Hebedefektmorbidität vom DIEP-Lappen ersetzt. Doch auch hier sind bei der Präparation der Perforatoren einige Kriterien von großer Wichtigkeit, um die Hebedefektmorbidität niedrig zu halten. In einer prospektiven Studie untersuchten wir myosonografisch sowie elektrophotografisch die Rektusmuskulatur prä-, intraoperativ und 6 Monate postoperativ, um eine Aussage treffen zu können, wie weit die Gefäßarchitektur und die notwendige Durchtrennung von Muskulatur oder motorischen Nerven eine Schwächung der Rektusmuskulatur oder eine Hernienbildung provozieren könnte.

Material und Methoden: Unser Patientenkollektiv umfasst 172 Patienten, die im Zeitraum von 4/05 bis 9/10 an unserer Klink nach dem gleichen operativen Standard von 8 Operateuren behandelt wurden.In einer Studie haben wir die Rektusmuskulatur vor, während und 6 Monate nach der Rekonstruktionsoperation untersucht. Die Beurteilung erfolgte sowohl mit der Myosonografie, der elektrophotografischen Darstellung der Durchblutung der Rektusmuskulatur durch die Verwendung von Indigocyanin als auch mit einer klinischen-funktionellen Untersuchung der Muskulatur postoperativ. Zusätzlich wurde bei jeder Operation die genaue Lokalisation der Perforatoren, das Ausmaß der intramuskulär präparierten Gefäße, die Länge der durchtrennten Muskulatur und die Anzahl und Lokalisation der durchtrennten und koaptierten Nerven in einer Skizze eingetragen. Diese Aufzeichnung wurde anschließend mit den Ergebnissen der postoperativen Myosonografie und der Funktionsanalyse verglichen.

Ergebnisse: Von den 172 Patienten zeigten 9 Patientinnen eine Relaxatio der Muskulatur ohne Hernie, 25 Patienten zeigten eine narbige Striktur der Muskulatur mit Einschränkungen der Kontraktion, keine Patientin entwickelte eine Hernie. Eine Korrelation zwischen der Anzahl der Nervendurchtrennungen sowie der Bauchwandschwäche konnte festgestellt werden. Bei der Durchtrennung von mehr als zwei Nerven ist die Entwicklung einer Relaxatio der Bauchwand möglich. Die elektrophotografische Darstellung der Durchblutug der Muskulatur unterschied sich nicht vor und nach Absetzen der Perforatoren und des Hautgefäßes. Somit ist die Hebedefektmorbität von der Anzahl der durchtrennten Nerven abhängig.

Schlussfolgerung: Bei der Präparation der Perforatoren kann eine Schwächungen der Bauchwandmuskulatur auftreten. Die Ergebnisse der Studie führen zu einer verbesserten Präparationstechnik, die die Hebedefektmorbidität weiter senkt.