gms | German Medical Science

128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Pronationslagenbeatmung und kinetische Therapie beim akuten Lungenversagen

Meeting Abstract

  • Jan-Christoph Lewejohann - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus-Lübeck, Chirurgische Intensivstation, Lübeck
  • Henning Braasch - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus-Lübeck, Chirurgische Intensivstation, Lübeck
  • Christiane Zimmermann - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus-Lübeck, Chirurgische Intensivstation, Lübeck
  • Marion Hansen - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus-Lübeck, Chirurgische Intensivstation, Lübeck
  • Elke Muhl - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus-Lübeck, Chirurgische Intensivstation, Lübeck
  • Hans-Peter Bruch - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus-Lübeck, Chirurgische Intensivstation, Lübeck

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch694

doi: 10.3205/11dgch694, urn:nbn:de:0183-11dgch6941

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Lewejohann et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Eine Verbesserung der Oxygenation durch Rekrutierung dys-/atelektatischer Lungenareale u. Veränderung des Ventilations-/Perfusionsquotienten läßt sich beim ARDS durch Veränderung der Körperposition erreichen, durch Pronationslagenbeatmung (PPV) oder kinetische Therapie (KT). Ziel: Vergleich von PPV mit KT in Bezug auf Verbesserung der Oxygenation in den ersten 5 Tagen.

Material und Methoden: Follow-up-Studie, n=149 Pat., chirurg. ITS, ARDS. 111 Pat. intermittierend Rücken- (SP) und Pronationslage (PP, 135° Re.-/Li.-Seitenlage, wenigstens 6h/Tag) [66±13 Jahre, n=92 mit ARDS, n=18 mit ALI]; 38 Patienten KT (Rotorest®) [60±16 Jahre, n=22 mit ARDS, n=16 mit ALI)]. – (ARDS-acute respiratory distress syndrome, ALI-acute lung injury), [mean±SD]). Auswertung: Basisdaten, individueller PaO2/FiO2 72h vor u. bis zu 120h nach Beginn (T-Test, lineare Regressionsanalyse).

Ergebnisse: Während SP ließ sich durch die konventionelle Beatmung keine deutliche Verbesserung des PaO2/FiO2 erreichen. Bis zur Intervention nahm der mittlere PaO2/FiO2 ab (PPV157,6±0,48, KT165,8±1,47 [mean±SEM]).Die Steigungen der Regressionsgeraden für den PaO2/FiO2-Verlauf nach Intervention in Form von PPV und KT unterscheiden sich signifikant (p<0,05). Regressionsgleichungen (Angaben ± SEM): y [PPV] = 4,4618 * X + 188,72 und y [KT] = 3,9349 * X + 160,47 (Tabelle 1 [Tab. 1]).

Schlussfolgerung: Beim ARDS/ALI schafft die Veränderung der Körperposition in Form der PPV oder KT die Voraussetzung für eine Ventilation zuvor nicht mehr an der Oxygenation beteiligter dorsobasaler Lungenareale und führt zu einer besseren Sauerstoffversorgung. Die PPV scheint innerhalb der ersten fünf Tage einen vergleichsweise besseren Effekt zu haben, im Vergleich zur KT handelt es sich um eine einfache und effektive Strategie, die keine spezielle technische Ausstattung auf einer ITS erfordert.