gms | German Medical Science

128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Darmschrankenstörungen bei Verbrennungspatienten

Meeting Abstract

  • Oliver C. Thamm - Krankenhaus Köln-Merheim, Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Handchirurgie, Schwerverbranntenzentrum, Köln
  • Timo A. Spanholtz - Krankenhaus Köln-Merheim, Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Handchirurgie, Schwerverbranntenzentrum, Köln
  • Jacco de Haan - Universitätsklinikum Maastricht, Department of General Surgery, Maastricht
  • Tim Lubbers - Universitätsklinikum Maastricht, Department of General Surgery, Maastricht
  • Wim Buurman - Universitätsklinikum Maastricht, Department of General Surgery, Maastricht
  • Gerald Spilker - Krankenhaus Köln-Merheim, Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Handchirurgie, Schwerverbranntenzentrum, Köln

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch688

doi: 10.3205/11dgch688, urn:nbn:de:0183-11dgch6881

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Thamm et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Die Funktion der Darmschranke ist abhängig von der Perfusion der intestinalen Mukosa. Im Rahmen klinischer Studien konnten Darmschrankenstörungen bei polytraumatisierten Patienten beobachtet werden. Auch bei orthopädischen Eingriffen, die mit längeren OP-Zeiten und erhöhtem Blutverlust einhergingen, ließen sich Schrankenstörungen des Intestinums nachweisen. Die Barrierefunktionsstörung korrelierte mit einer gesteigerten Morbidität der untersuchten Patienten. Im Rahmen von Verbrennungen kann es im Körper zu großen Volumenverschiebungen mit Perfusionsstörungen in den Endstromgebieten kommen.

Material und Methoden: Im Rahmen einer prospektiv randomisierten Studie wurden Patienten mit Verbrennungen oder Verbrühungen untersucht, die eine Aufnahme auf die Schwerverbranntenintensivstation notwendig machten. Zu definierten Zeitintervallen (3h, 6h, 9h, 12h, 1d, 3d, 5d und 7d) nach Verbrennungstrauma wurde der Plasma-Spiegel des Intestinal Fatty Acid Binding Protein (i-FABP) bestimmt, das spezifisch nur von differenzierten Enterozyten gebildet wird und somit direkt das Ausmaß der Zellschädigung widerspiegelt. Anhand dieser Daten wurde der zeitliche Verlauf der Darmschrankenstörung abgebildet. Es werden Zwischenergebnisse von 15 Patienten präsentiert.

Ergebnisse: Es wurden die Daten von 15 Patienten analysiert, deren Verbrennung oder Verbrühung die Aufnahme in unserem Verbrennungszentrum notwendig machte. Im zeitlichen Verlauf zeigte sich ein signifikanter Anstieg des I-FABP verglichen mit den Baselinewerten der Patienten nach 5 Tagen. An Tag 3 kam es zu einem deutlichen Abfall des Plasmaspiegels, und an Tag 5–7 wurden wieder Normalwerte errreicht.

Schlussfolgerung: Bei Patienten mit Verbrennungen kommt es rasch zu Darmschrankenstörungen. Dieser Effekt scheint vom Ausmaß der Verbrennung und von der Effektivität der Volumensubstitution abhängig zu sein. Die untersuchte Patientenzahl ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch zu klein, um valide Aussagen darüber treffen zu können. Eine größere Fallzahl ist notwendig.