gms | German Medical Science

128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Verteilungsmuster vaskulärer Läsionen bei 500 konsekutiven Patienten mit PAVK

Meeting Abstract

  • Alexander Zimmermann - Klinikum rechts der Isar, Gefäßchirurgie, München
  • Florian Arzt - Klinikum rechts der Isar, Gefäßchirurgie, München
  • Heiko Wendorff - Klinikum rechts der Isar, Gefäßchirurgie, München
  • Christian Reeps - Klinikum rechts der Isar, Gefäßchirurgie, München
  • Hans-Henning Eckstein - Klinikum rechts der Isar, Gefäßchirurgie, München

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch635

doi: 10.3205/11dgch635, urn:nbn:de:0183-11dgch6353

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Zimmermann et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Im TASC II Dokument wurde eine morphologische Klassifikation iliacaker und femoropoplitealer Läsionen mit Empfehlungen zur endovaskulären oder offen-chirurgischen Therapie vorgestellt. Zur Abschätzung der möglichen Anzahl und Art therapeutischer Interventionen und zur Konzeptionierung vergleichender Studien ist die Kenntnis des pathomorphologischen Verteilungsmuster derartiger Läsionen notwendig.

Material und Methoden: Es wurden 500 (989 Extremitäten) konsekutive MR-Angiografien der Becken-Bein-Arterien von Patienten (318 Männer und 182 Frauen) mit Erstdiagnose PAVK retrospektiv ausgewertet, die sich in unserem Gefäßzentrum in den Jahren 2006 bis 2009 vorgestellt hatten. 31,2% der Extremitäten zeigten keine klinischen Symptome einer PAVK. 12,5% befanden sich im Stadium IIa, 41,5% im Stadium IIb, 4,9% im Stadium III und 9,9% im Stadium IV nach Fontaine. Der Altersmedian der Patienten betrug 69 Jahre (31-96 Jahre).

Ergebnisse: Bei den 534 klinisch symptomatischen Extremitäten mit Claudicatio (aorto-iliakal: unauffällig: 58,0%; TASC A: 19,7%; TASC B: 11,2%; TASC C: 2,3%; TASC D: 5,2%; nicht beurteilbar: 2,6%; femoro-popliteal: unauffällig: 37,3%; TASC A: 24,2%; TASC B: 24,3%; TASC C: 5,4%; TASC D: 4,7%; nicht beurteilbar: 4,1%) zeigte sich eine klare Tendenz zu längeren Läsionen als bei den 177 Extremitäten mit einer chronisch kritischen Extremitätenischämie (aorto-iliakal: unauffällig: 62,6%; TASC A: 12,9%; TASC B: 6,1%; TASC C: 1,4%; TASC D: 15,6%; nicht beurteilbar: 1,4%; femoro-popliteal: unauffällig: 34,0%; TASC A: 10,2%; TASC B: 23,1%; TASC C: 8,2%; TASC D: 18,4%; nicht beurteilbar: 6,1%).

In mehr als der Hälfte der Extremitäten zeigte sich sowohl bei der Claudicatio (55,6%), als auch bei der chronisch kritischen Ischämie (58,5%) ein arteriosklerotischer Mehretagenbefall.

Schlussfolgerung: Mehr als die Hälfte der klinisch symptomatischen Extremitäten weisen eine Mehretagenerkrankung auf. Allerdings tendieren Extremitäten mit einer chronisch kritischen Ischämie zu längeren und komplexeren Läsionen (TASC C und D) und zu einem deutlich schlechteren Unterschenkelabstrom im Vergleich zu Extremitäten mit einer Claudicatio. Dies zeigt, dass Patienten mit einer chronisch kritischen Ischämie in deutlich weniger Fällen für eine endovaskuläre Therapie geeignet sind.