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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Laparoskopische versus offene Kontinuitätswiederherstellung nach Hartmannsituation – Ergebnisse aus 16 Jahren

Meeting Abstract

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  • Markus Zimmermann - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, Klink für Chirurgie, Lübeck
  • Erik Schlöricke - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, Klink für Chirurgie, Lübeck
  • Hans-Peter Bruch - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, Klink für Chirurgie, Lübeck

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch548

doi: 10.3205/11dgch548, urn:nbn:de:0183-11dgch5489

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Zimmermann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Kontinuitätswiederherstellung nach vorhergehender Operation nach Hartmann weißt gegenüber anderen elektiven kolorektalen Operationen eine höhere Mortalität- und Morbiditätsrate auf. Die Klärung der Frage ob die laparoskopische Kontinuitätswiederherstellung bei vorhergehend zumeist notfallmäßiger Laparotomie sicher durchführbar ist und ob sie gegenüber der konventionellen Wiederherstellung eine verringerte Morbidität und Mortalität aufweist ist Ziel der vorliegenden Studie.

Material und Methoden: Erfasst wurden alle Patienten mit Kontinuitätswiederherstellung nach Hartmann Situation die im Beobachtungszeitraum von 01/1994 – 12/2009 in der Klinik für Chirurgie der Universität Lübeck operativ versorgt wurden. Diese Daten wurden retrospektiv ausgewertet. Ein besonderer Focus lag neben allgemeinen demographischen Daten auf der Indikation zur Diskontinuitätsresektion, dem intraoperativen Befund, der Wahl des operativen Verfahren, der Operationszeit, dem postoperativer Analgetikabedarf, der Zeit bis zum Wiedereinsetzen der Darmtätigkeit, der Verweildauer sowie der peri- und postoperativen Morbidität und Mortalität.

Ergebnisse: Die wesentlichste Indikation zur Anlage einer Hartmannsituation bestand bei perforierter Sigmadivertikulitis. In der laparoskopischen (LG) (19 Patienten) und offenen Gruppe (OG) (39 Patienten) fanden sich keine statistisch signifikanten Unterschiede bezüglich des Lebensalters, Geschlechtsverteilung, BMI und Vorerkrankungen. Die mediane Operationszeit betrug in der LG 202 min (75-245) und war mit p<0,0001 signifikant verlängert (OG 160 min (66-230). Postoperativer kontinuierlicher Analgetikabedarf (LG: 7(6-10) OG: 12 (6-30), Abschluß des Kostaufbaus (LG: 3(2-16) OG: 4 (2-10), Wiedereinsetzen der Darmtätigkeit (LG: 3(2-4) OG: 4(2-9) und die Verweildauer (VW) in Tagen (LG: 10(8-13) OG: 15 (8-163) zeigten signifikante Vorteile in der LG. Bezüglich der postoperativen Morbidität fanden sich bei vergleichbaren Minorkomplikationen ein signifikant gehäuftes Auftreten von Majorkomplikationen in der OG. Reoperationen im postoperativen Verlauf wurden nur in der OG (n=6) beobachtet. In beiden Gruppen gab es keinen letalen Verlauf.

Schlussfolgerung: Die laparoskopische Kontinuitätswiederherstellung kann sicher durchgeführt werden. Bei verlängerter Operationszeit finden sich im postoperativen Verlauf eine raschere Rekonvaleszenz bei gleichzeitiger Reduzierung der Früh- und Spätkomplikationen. Dem laparoskopischen Verfahren ist daher bei Machbarkeit der Vorzug gegeben werden.