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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Eigene Erfahrungen mit der ward reduction als minimal invasiver Bauchwandverschluss bei Gastroschisis

Meeting Abstract

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  • Laura Zaccaria - Universitätskinderspital Zürich, Kinderchirurgie, Zürich
  • Ulrike Subotic - Universitätskinderspital Zürich, Kinderchirurgie, Zürich
  • Martin Meuli - Universitätskinderspital Zürich, Kinderchirurgie, Zürich
  • Ueli Möhrlen - Universitätskinderspital Zürich, Kinderchirurgie, Zürich

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch371

doi: 10.3205/11dgch371, urn:nbn:de:0183-11dgch3711

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Zaccaria et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Gastroschisis ist ein angeborener Bauchwanddefekt, der unmittelbar postpartal eine Intervention benötigt. Die gängigen Behandlungsoptionen sind der sofortige primäre oder der verzögerte Bauchwandverschluss mit temporärer Anlage eines Silos oder einer Schusterplastik. 1998 publizierte A. Bianchi die „ward reduction“ als Alternative zu den genannten Verfahren. Wir präsentieren unsere Erfahrung mit dieser Behandlungsmethode und zeigen ein Video über die Technik.

Material und Methoden: 2009 wurde an unserer Klinik ein Algorithmus etabliert, bei dem Kinder mit Gastroschisis sofort mittels ward reduction unter Analgosedation im Kreissaal versorgt werden. Bei Nicht-Gelingen bzw. komplizierter Gastroschisis wird ein Silo angelegt und die Bauchdecke verzögert am 5.–7. Lebenstag operativ verschlossen. 9 Patienten mit Gastroschisis wurden bisher in diesem Setting behandelt. Die erfassten Zielparameter waren die Dauer der Beatmung und des Aufenthaltes auf der Intensivstation, Komplikationen und die Zeit bis zur vollständigen enteralen Ernährung und Entlassung.

Ergebnisse: Von den 9 Patienten wurde bei 5 erfolgreich die ward reduction durchgeführt. Der postoperative Verlauf gestaltete sich bei allen komplikationslos. Nur 1 Patient wurde beatmet (50h). Der Aufenthalt auf Intensivstation betrug durchschnittlich 2 Tage (1–3d). Die vollständige enterale Ernährung war nach 23,5 Tagen (18–40d) möglich und die Entlassung erfolgte nach 33 Tagen (27–47d). Bei 4 Patienten wurde die ward reduction aufgrund von Darmfehlbildungen abgebrochen und ein Silo angelegt. Bei allen wurde die Bauchwand nach 6d (5–7d) operativ verschlossen. Ein Patient verstarb aufgrund weiterer Fehlbildungen (Trisomie 13). Bei den anderen 3 Patienten war der postoperative Verlauf komplikationslos, der Aufenthalt auf der Intensivstation betrug 8,5 Tage (4–14d), alle Patienten wurden beatmet, die Beatmungsdauer betrug 45,75h (20–96h), die vollständige enterale Ernährung war nach 31,5 Tagen (27–49d) möglich und die Entlassung erfolgte nach 46 Tagen (33–63 d).

Schlussfolgerung: Die Ward reduction ist unter dem bei uns etablierten Algorithmus eine minimal invasive, einfach durchzuführende, komplikationsarme und dadurch attraktive Therapieoption für Patienten mit unkomplizierter Gastroschisis mit einem nahezu narbenlosen Ergebnis.