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Recurrensparesen in Abhängigkeit vom Resektionsausmaß bei benigner Struma
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Veröffentlicht: | 20. Mai 2011 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Benigne Knotenstrumen werden zunehmend mittels Hemithyreoidektomie und Thyreoidektomie behandelt. Subtotale Resektionen haben an Bedeutung verloren. Durch dieses Vorgehen können ipsilaterale Rezidive und Zweiteingriffe vermieden werden. Es stellt sich jedoch die Frage, ob durch das größere Resektionsausmaß möglicherweise die Rate an Recurrensparesen ansteigt.
Material und Methoden: In einer retrospektiven Analyse wurden 253 Patienten untersucht, die in den Jahren 2007 und 2008 bei benigner Struma an 432 Schilddrüsenseiten operiert wurden. Entsprechend des Resektionsausmaßes der operierten Seite wurden zwei Gruppen gebildet. In Gruppe A wurden 51 subtotale Resektionen und in Gruppe B 381 Lobektomien zusammengefasst.
Intraoperativ wurde in allen Fällen ein Neuromonitoringverfahren eingesetzt.
Bei allen Patienten wurde prä- und postoperativ laryngoskopisch die Stimmbandfunktion untersucht. Im Falle einer frühpostoperativen Parese erfolgte entweder eine Kontrolluntersuchung nach sechs Monaten oder eine Patientenbefragung bei auswärts erfolgter Kontrolle.
Untersucht wurde der Zusammenhang zwischen Resektionsausmaß und postoperativer Recurrenspareserate. Die Signifikanzprüfung erfolgte mit dem Student´s t-test als Mittelwertvergleich ungepaarter Stichproben.
Ergebnisse: Bei 51 „Nerves at risk“ (NAR) in Gruppe A und 381 NAR in Gruppe B wurden frühpostoperativ laryngoskopisch in Gruppe A 1 (2,0%) und in Gruppe B 12 (3,1%) Recurrensparesen nachgewiesen. In der Kontrolluntersuchung nach sechs Monaten persistierten 0 (Gr. A) und 2 (Gr. B) Recurrensparesen entsprechend einer permanenten Pareserate von 0% bzw. 0,52%. Der Unterschied ist statistisch nicht signifikant.
Schlussfolgerung: Mit der auch in der eigenen Klinik vollzogenen Abkehr von subtotalen Schilddrüsenresektionen kommt es trotz des größeren Resektionsausmaßes und der damit verbundenen Notwendigkeit der Präparation in unmittelbarer Nähe des Nervus recurrens nicht zu einem signifikanten Anstieg der Rate an Recurrensparesen.