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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Intraoperative Visualisierung der Gewebeperfusion von Transplantatnieren durch die ICG-Fluoreszenzangiographie

Meeting Abstract

  • Thomas Jungbluth - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
  • Hamed Esnaashari - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
  • Ralf Bouchard - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
  • Conny Georg Bürk - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
  • Hans-Peter Bruch - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Chirurgisches Forschungslabor, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch511

doi: 10.3205/10dgch511, urn:nbn:de:0183-10dgch5115

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Jungbluth et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Funktionsaufnahme von Nierentransplantaten hängt von mehreren Faktoren. Insbesondere mangelhafte Gefäßrekonstruktionen beeinflussen die Funktionsaufnahme der Nierentransplantate. In dieser Studie wird die Perfusion von Nierentransplantaten intraoperativ durch die ICG-Fluoreszenzangiographie visualisiert.

Material und Methoden: Bisher wurden bei 20 Patienten intraoperativ nach Anschluss der Transplantatgefäße intravenös der Farbstoff Indozyaningrün verabreicht. Der zur Fluoreszenz angeregte Farbstoff wurde bei der Organdurchflutung mit einer Nahinfrarot-Kamera der Fa. Pulsion aufgenommen. Die Tansplantatgefäße, der Ureter und das Nierenparenchym wurden abgebildet. Mit dem Auswertungsprogramm IC-CALC wurden aus verschiedenen Organarealen die Fluoreszenzintensität (mean pixel intensity(au)/time(s)) gemessen und in Kurven zur Perfusionscharakterisierung graphisch abgebildet.

Ergebnisse: Bei allen Patienten konnten die arteriellen Transplantatgefäße dargestellt werden. Bei keinem Patienten wurden Stenosen oder Thromben beobachtet. Die nutritiven Gefäße des Ureters aus der Arteria renalis konnten in unterschiedlicher Intensität nachverfolgt werden. Im untersuchten Kollektiv traten keine Ureternekrosen auf. Bei 5 Patienten trat eine „delayed graft function“ auf. Bei diesen Patienten war die Steigung der Fluoreszenzkurven des Nierenparenchyms im Vergleich zum Restkollektiv deutlich flacher und inhomogen fluoreszierend.

(Abbildung 1 [Abb. 1])

Schlussfolgerung: Die ICG-Fluoreszenzangiographie ist nicht in der Lage, quantitativ-numerische Werte der Transplantatperfusion zu generieren. Es werden relative Werte erhoben. Dennoch erscheint das Verfahren geeignet, um dem Operateur bei der Nierentransplantation einen guten Überblick über die Transplantatgefäße und die Organperfusion zu vermitteln.

Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Kurvenverlauf mit dem verspäteten Zeitpunkt der Funktionsaufnahme des Transplantats zusammenhängt. In wie weit daraus verlässliche Prognosen über die postoperative Organfunktion generiert werden können, muss durch größere Fallzahlen gesichert werden.