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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

„Viszerale Organexplantation“ – Erfahrungen aus dem Hands-on-Kurs zur Multiorganentnahme

Meeting Abstract

  • Heiner Hubert Wolters - Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster, Deutschland
  • Sandra Stöppeler - Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Chirurgische Forschung, Münster, Deutschland
  • Hans Ullrich Spiegel - Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster, Deutschland
  • Hartmut H. Schmidt - Universitätsklinikum Münster, Klinik für klinische und experimentelle Transplantationshepatologie, Münster, Deutschland
  • Daniel Palmes - Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch507

doi: 10.3205/10dgch507, urn:nbn:de:0183-10dgch5077

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Wolters et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Erfolg der Organtransplantation hängt nicht unwesentlich von der Qualität der Entnahme ab. In Zeiten des fortbestehenden Spendermangels sollte diese Operation in höchster Qualität standardisiert durchgeführt werden. Ziel war deshalb die Etablierung eines „Hands-on-Kurses“ (Tageskurs), in dem eine praxisnahe Erlernung und Übung der standardisierten Operationstechnik zur Explantation viszeraler Organe möglich ist.

Material und Methoden: Der Kursschwerpunkt liegt auf dem selbständigen Operieren der Kursteilnehmer. Am Schweinemodell werden unter „real life conditions“ Standard-Präparationsschritte zur Perfusionsvorbereitung, Organperfusion und Organentnahme durchgeführt. Im Wasserbad erfolgt an den explantierten Organen die Feinpräparation (inklusive arterieller Rekonstruktionen, Verlängerung Nierenvene etc.) sowie die Verpackung der Organe. Insgesamt stehen 6 Arbeitsplätze (à 2 Personen) zur Verfügung, die von jeweils einem Tutor betreut werden, davon 2 in-vivo-Arbeitsplätze am Schwein sowie 6 Arbeitsplätze im sog. Skills-Lab. Der Kurs ist modular aufgebaut, jeder Teilnehmer bekommt die Gelegenheit, jede Technik ex-vivo und in-vivo durchzuführen. Der notwendige theoretische Hintergrund wird während der praktischen Übungen begleitend und in Form eines Skriptes vermittelt. Nach Kursteilnahme erfolgte eine anonymisierte Bewertung durch die Teilnehmer.

Ergebnisse: Alle Teilnehmer gaben an, ihr Kursziel erreicht zu haben und mit der Betreuung und Arbeitsplatzausstattung sehr zufrieden gewesen zu sein. Das Begleitskript und die Vorträge wurden jeweils zur Hälfte als sehr gut bzw. gut bewertet.

Schlussfolgerung: Der „Hands-on-Kurs“ Multiorganentnahme stellt einen wichtigen Beitrag zur operativen Ausbildung zur Organexplantation dar. Geplant ist die regelmäßige Durchführung für Chirurgen in der Weiterbildung zum Transplantationschirurgen.