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Pylorospasmus nach Ösophagektomie und Magenhochzug: Effektivität der endoskopischen Therapie
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Veröffentlicht: | 23. April 2009 |
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Einleitung: Als Folge einer transthorakalen Ösophagektomie mit Rekonstruktion durch ein Mageninterponat kann es zu einer Störung der Magenentleerung z.B. durch eine reduzierte Magenperistaltik oder durch einen passageren Pylorospasmus kommen. Die Symptomatik der Magenentleerungsstörung kann sich mit Völlegefühl, Erbrechen aber auch mit Aspiration und sekundärer Pneumonie äußern. Eine intraoperativ durchgeführte Pyloromyotomie verhindert eine postoperative Magenentleerungsstörung nicht sicher, jedoch ist das Risiko einer permanenten biliären Refluxösophagitis deutlich erhöht [1], [2]. Ziel dieser Untersuchung ist es die Häufigkeit postoperativer Pylorusstenosen nach laparoskopischer Magenvorbereitung und transthorakaler Ösophagektomie zu erfassen und die Effektivität einer endoskopischen Ballondilatation des Pylorus zu beurteilen.
Material und Methoden: Vom 01.01.2007 bis zum 30.04.2008 wurde bei 110 Patienten mit einem Adeno- oder Plattenepithelkarzinom des Ösophagus oder Cardiakarzinom eine laparoskopische Gastrolyse mit transthorakaler Ösophagektomie und Rekonstruktion durch Magenhochzug durchgeführt. Bei klinischem Verdacht auf persistierende postop. Magenentleerungsstörung erfolgte nach Aufklärung die Ösophagogastroduodenoskopie mit Ballondilatation des Pylorus.
Ergebnisse: Bei insgesamt 18 Patienten (3 w, 15 m, medianes Alter 63 J., 12 stationäre, 6 ambulante Pat.) kam es 6 bis 261 Tage (Median 38 Tage) postoperativ zu einer Magenentleerungsstörung, dies entspricht einer Rate von 16,3% des operierten Patientengutes. Die Diagnose Pylorospasmus wurde bei allen Patienten endoskopisch gestellt. Insgesamt wurden 21 Ballondilatationen (1 x 15 mm, 10 x 20 mm, 1 x 25 mm, 9 x 30 mm) komplikationslos durchgeführt. Bei drei von 12 Patienten mit vorausgegangener kleinerer Ballondilatation des Pylorus war eine zweite Dilatation auf 30 mm innerhalb 40 Tage im Median notwendig, die übrigen Patienten hatten sechs, neun und 12 Monate postop. keine vergleichbaren Beschwerden.
Schlussfolgerung: Die endoskopische Ballondilatation des Pylorus auf 30 mm ist eine effektive und komplikationsarme Therapie bei postop. Pylorospasmus nach Ösophagektomie und Magenhochzug. Bei Benutzung eines kleineren Ballon ist die Effektivität eingeschränkt und eine weitere endoskopische Dilatation in 25% kurzfristig notwendig.
Literatur
- 1.
- Palmes D, Weilinghoff M, Colombo-Benkmann M, Senninger N, Bruewer M. Effect of pyloric drainage procedures on gastric passage and bile reflux after esophagectomy with gastric conduit reconstruction. Langenbecks Arch Surg. 2007;392(2):135-41. DOI: 10.1007/s00423-006-0119-4
- 2.
- Lanuti M, de Delva PE, Wright CD, Gaissert HA, Wain JC, Donahue DM, Allan JS, Mathisen DJ. Post-esophagectomy gastric outlet obstruction: role of pyloromyotomy and management with endoscopic pyloric dilatation. Eur J Cardiothorac Surg. 2007;31(2):149-53. DOI: 10.1016/j.ejcts.2006.11.010