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Periprothetische Zementverteilung bei femoralen Oberflächenersatzprothesen
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Veröffentlicht: | 23. April 2009 |
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Einleitung: Aktuell wird trotz kontroverser Diskussionen der künstliche Oberflächenersatz im Rahmen der Implantation von Hüfttotalendoprothesen als knochenschonendstes Operationsverfahren im Bereich der Endoprothetik angesehen. Trotz der Verbesserungen sowohl operations- als auch materialtechnisch verbleibt das Restrisiko aseptischer und septischer Prothesenlockerungen und insbesondere das Risiko einer Nekrose des coxalen Femurendes mit der Gefahr der Schenkelhalsfraktur. Diese Faktoren werden unter anderem durch die periprothetische Zementverteilung beeinflusst. Aufgrund mangelnder Strahlentransparenz der Oberflächenersatzprothesen ist die Zementverteilung unterhalb der Kappenprothese postoperativ durch nativradiologische Maßnahmen nicht zu eruieren. Inadäquate Zementverteilungen, Zementmantelbrüche und Lockerungssäume sind somit nicht zu erkennen. Wir führten eine Pilotstudie durch zur Validierung der Zementverteilung, insbesondere der makromechanischen Verzahnung („Interdigitation“) des Knochenzements mit spongiösem Knochen am anatomischen ex-vivo-Präparat verglichen mit Kunstknochen.
Material und Methoden: Hierzu wurde an Ex- vivo- Femura (n=14) versus Kunstknochen (SAWBONES) dreier verschiedener spongiöser Dichten (0,16; 0,20; 0,32 g/cm3) (je n=8) nach klinisch standardisiertem operativen Verfahren Plastikmodelle aus Polyoxymethylen (POM) entsprechend der Innengeometrie einer DUROM - HIP (Metasul Durom Hip Prothese Firma Zimmer) implantiert. POM verfügt über gute Abriebfestigkeit, niedrigen Reibwiderstand, hohe Ermüdungsfestigkeit und hohe Beständigkeit gegen Spannungsrissbildung entsprechen der Kobalt- Chrom- Legierung (Co28Cr6Mo) der Durom Hip. Die bestückten Probekörper wurden mittels hochauflösender CT-Technik reproduziert. Es erfolgte die computergestützte Auswertung der periprothetischen Zementverteilung der Sawbones unterschiedlicher Dichte respective der ex-vivo-Femura.
Ergebnisse: In dem Vergleich der Sawbones unterschiedlicher Dichte zeigte sich, dass die Sawbones der niedrigeren Dichten (0,16 und 0,20 g/cm3) dem Eindringverhalten von Knochenzement im Vergleich zu den ex-vivo-Femura am ähnlichsten waren. Zwischen den Sawbones dieser Dichte und Ex-Vivo- Femura zeigten sich in Bezug auf die Interdigitation keine signifikanten Unterschiede. Da auch die ex-vivo-Femura naturgemäß eine natürliche Varisationsbreite aufweisen, sind beide Sawbones der o.g. Dichten für weitere Studien zu verwenden.
Schlussfolgerung: Ziel einer weiterführenden Studie soll die vergleichende Analyse der periprothetischen Zementverteilung der gängigen Oberflächenersatzprothesen der „cemented“ und der „cemented press fit“ Versionen unter Verwendung der vom Hersteller empfohlenen Zementviskositäten nach Implantation an Sawbones der Dichten 0,16 und 0,20 g/cm3 sein.