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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Intravitalmikroskopische Charakterisierung der frühen Vaskularisierung und Angiogenese-Hemmung des Pankreaskarzinoms im Rückenhautkammer-Modell

Vortrag

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  • presenting/speaker Susanne Dorothea Otto - Chirurgische Klinik I der Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland
  • B. Hotz - Chirurgische Klinik I der Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland
  • H.J. Buhr - Chirurgische Klinik I der Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland
  • H.G. Hotz - Chirurgische Klinik I der Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch1157

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2004/04dgch565.shtml

Veröffentlicht: 7. Oktober 2004

© 2004 Otto et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Die Einsprossung von Gefäßen ist Voraussetzung für ein Tumorwachstum über die Größe von wenigen Millimetern hinaus. Daher stellt die Hemmung der Tumorangiogenese ein neues Therapiekonzept für das Pankreaskarzinom dar. Ziel dieser Studie war die intravitalmikroskopische Charakterisierung der frühen Vaskularisierung des duktalen Pankreaskarzinoms und die Evaluierung der Effekte eines Angiogeneseinhibitors auf die Ausbildung von Tumorblutgefäßen und das Tumorwachstum.

Material und Methoden

Subkutane Donortumoren wurden durch Injektion von 106 Zellen der duktalen Pankreaskarzinom-Zellinie DSL-6A in die Flanken von Lewis-Ratten induziert. Nach 6 Wochen wurden die Donortumoren exzidiert und in 1 qmm große Partikel geteilt. Jeweils ein Tumorpartikel wurde in die Rückenhautkammern von 16 Lewis-Ratten implantiert. Das Anbringen der Rückenhautkammer für eine kontinuierliche intravitalmikroskopische Beobachtung sowie das Legen eines Katheters in die rechte Vena jugularis erfolgte am Vortag. Nach Tumorimplantation wurden die Tiere in zwei Gruppen randomisiert: die Therpiegruppe (n = 8) erhielt das antiangiogene Fumagillin-Analogon TNP-470 (30 mg/kg, täglich subkutan), die Kontrollen (n = 8) die Trägerlösung. Ab dem 2. Tage nach Tumorimplantation wurden die sedierten Tiere täglich bis zum Tag 7 intravitalmikroskopiert und die Parameter Tumorgröße, Zeitverlauf der Vaskularisierung sowie Gefäßdichte nach Injektion des Plasmamarkers FITC-Dextran 150 bestimmt. Die Auswertung erfolgte computergestützt off-line.

Ergebnisse

Während alle Tumoren der Kontrollgruppe binnen einer Woche komplett vaskularisiert waren, wurden 3 von 8 Implantaten der Therapiegruppe nicht vaskularisiert und nekrotisch.

[Tab. 1]

Schlussfolgerung

Therapie mit TNP-470 führt zu einer Verzögerung der Gefäßeinsprossung und -perfusion im duktalen Pankreaskarzinom und vermindert Gefäßdichte und Tumorgröße signifikant. Die Ergebnisse zeigen die Wirksamkeit des Angiogenesehemmers in der Frühphase der Tumorvaskularisierung und demonstrieren die Tauglichkeit des Rückhautkammer-Modells für die direkte und kontinuierliche Beobachtung der Tumorvaskularisation sowie die Evaluierung der Therapieeffekte von Angiogenesehemmern.