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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Lungenfunktion und Lebensqualität nach Dekortikation bei Pleuraempyem

Vortrag

  • presenting/speaker Beatrix Hoksch - Abteilung für Thoraxchirurgie, Universitätsspital Bern, Bern, Schweiz
  • W. Berg-Johnson - Abteilung für Thoraxchirurgie, Universitätsspital Bern, Bern, Schweiz
  • R. Stein - Abteilung für Thoraxchirurgie, Universitätsspital Bern, Bern, Schweiz
  • R.A. Schmid - Abteilung für Thoraxchirurgie, Universitätsspital Bern, Bern, Schweiz

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch0652

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2004/04dgch375.shtml

Veröffentlicht: 7. Oktober 2004

© 2004 Hoksch et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Das Pleuraempyem stellt eine schwerwiegende Erkrankung mit einer hohen Morbidität und Letalität dar. Sowohl die verschiedenen Therapieoptionen als auch die Frage, inwieweit operative Eingriffe - hier insbesondere die Dekortikation - eine Verbesserung der Lungenfunktion bewirken, sind Gegenstand kontroverser Diskussionen. Weiterhin liegen Daten zur Lebensqualität nach einer Dekortikation nur in begrenzten Umfang vor.

Material und Methoden

In einer retrospektiven Studie werden insgesamt 54 Patienten, die im Zeitraum 1/2000 bis 7/2003 mit einem Pleuraempyem einer Dekortikation zugeführt wurden, analysiert. Das Durchschnittsalter betrug 54,35 Jahre, Männer waren häufiger betroffen als Frauen (37 vs. 17). 44 Patienten erhielten eine offene Dekortikation, in 10 Fällen konnte eine thorakoskopische Dekortikation erfolgen.

Ergebnisse

Die häufigste Grunderkrankung, die zu einem Pleuraempyem führte, war eine Pneumonie, gefolgt von iatrogenen (postoperativen) und traumatischen Ursachen. Da die meisten Patienten eine erhöhte Co-Morbidität aufwiesen, ist eine Einschätzung hinsichtlich der Lungenfunktion postoperativ schwierig. Eine Verbesserung konnte nach der Dekortikation in einzelnen Fällen festgestellt werden. Die Lebensqualität postoperativ wurde dagegen von der Mehrheit der Patienten als deutlich gebessert angegeben.

Schlussfolgerung

Inwieweit die Dekortikation beim Pleuraempyem eine nachweisbare Verbesserung der Lungenfunktion bewirkt, ist unklar. Da die Dekortikation allerdings bei den meisten Patienten einen positiven Effekt auf die Lebensqualität hat und eine Sanierung des Infektionsfokus darstellt, sollte eine frühzeitige operative Intervention in Erwägung gezogen werden.