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GMS Medizin — Bibliothek — Information.

Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen (AGMB)

ISSN 1865-066X

Mit der Bibliothek zur Promotion

Doctoring with the library

Poster AGMB-Jahrestagung in Bonn 2023

  • corresponding author Lorena Cascant Ortolano - Johannes Gutenberg Universität Mainz, Universitätsbibliothek, Bereichsbibliothek Universitätsmedizin, Mainz, Deutschland
  • Kerstin Gimpl-Häckelmann - Johannes Gutenberg Universität Mainz, Universitätsbibliothek, Bereichsbibliothek Universitätsmedizin, Mainz, Deutschland

GMS Med Bibl Inf 2023;23(2):Doc20

doi: 10.3205/mbi000570, urn:nbn:de:0183-mbi0005701

Veröffentlicht: 19. Dezember 2023

© 2023 Cascant Ortolano et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Viele Medizin- und Zahnmedizinstudierende streben nach dem Studium eine weitere Forschungs- oder akademische Karriere an und entscheiden sich daher für eine Promotion. Die Universitätsmedizin Mainz verzeichnet jährlich etwa 250 bis 300 Promotionsarbeiten, wobei die Bereichsbibliothek Universitätsmedizin Mainz (BBUM) eine wichtige Rolle spielt. Während der vierjährigen Promotion stellt die BBUM eine Reihe unverzichtbarer Dienstleistungen, Kurse und Ressourcen für Doktoranden bereit. Das Poster zeigt, wie die BBUM ihre Doktoranden unterstützt, leitet, informiert und zuhört. Außerdem werden die wichtigsten formellen und informellen Kooperationen mit anderen Interessenvertretern präsentiert.

Schlüsselwörter: Poster, Promotion, Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen, AGMB-Jahrestagung 2023, Medizin, Bibliothek

Abstract

Many medicine and dentistry students aspire to continue their research or academic career after graduation, leading them to choose a doctorate. Mainz University Medical School receives around 250 to 300 doctoral thesis submissions annually, and the Departmental Library of Mainz University Medical School (BBUM) plays a crucial part in this process. During the four-year PhD programme, the BBUM provides a variety of indispensable services, courses and resources for doctoral candidates. The poster illustrates how the BBUM endeavours to assist, advise, educate and communicate with its PhD students. Additionally, it outlines the key partnerships, both formal and informal, with other stakeholders.

Keywords: poster, doctorate, German Medical Library Association, AGMB Annual Meeting 2023, medicine, library


Einleitung

Jedes Jahr werden an der Universitätsmedizin Mainz (UM) zwischen 250 und 300 Dissertationen präsentiert [1]. Die Bereichsbibliothek Universitätsmedizin (BBUM) stellt den Doktorand:innen eine breite Palette an Dienstleistungen, Kursen und wertvollen Ressourcen zur Verfügung. Die BBUM hat den Anspruch, das aktuelle Angebot zu verbessern, indem sie noch intensiver auf die Bedürfnisse ihrer Nutzer:innen eingeht. Das Poster (Anhang 1 [Anh. 1]) illustriert, wie die BBUM ihr Angebot in Hinblick auf die verschiedenen Phasen des Promotionsverfahrens bewertet und Verbesserungsvorschläge identifiziert hat. Diese sind nicht nur auf die Bibliothek beschränkt, sondern beziehen auch andere wichtige Akteur:innen mit ein. Der Ansatz der BBUM geht über das Übliche hinaus und strebt nach Zusammenarbeit und kontinuierlicher Weiterentwicklung.


Methodik

Die Studie beruht auf der Analyse zweier Umfragen, die von der Fachschaft Medizin und der Doktorandenvertretung des Fachbereichs durchgeführt wurden. Im Jahr 2022 nahmen 84 Doktorandinnen an der ersten Umfrage teil, an der zweiten Umfrage im Jahr 2023 beteiligten sich 110 Studierende. Es wurden allgemeine Aspekte der Doktorarbeit untersucht, wie z.B. deren Art (experimentell, epidemiologisch usw.), der Arbeitsplatz und die Beziehung zum Doktorvater bzw. zur Doktormutter. Auch die Quellen, die sie für ihr Dissertationsprojekt nutzen, sowie ihre Suche nach relevanten Inhalten wurden untersucht. Es wurde erfragt, welche Informationsbereiche verbessert werden könnten und welche zusätzliche Unterstützung während der Promotion benötigt wird. Zusätzlich zur Analyse der Umfrageergebnisse wurden die Bücher [2], [3], [4], [5], [6], welche die Bibliothek für Doktorand:innen bereitstellt, untersucht um zu sehen, ob diese für die verschiedenen Schritte der Promotion aktuelle Information bieten. Zudem wurden die Kursangebote überprüft und die Webseiten der Universitätsmedizin, der Medizinischen Bibliothek, der Universitätsbibliothek und der Universität analysiert um zu sehen, ob ausreichend Informationen zu finden sind [7], [8], [9], [10], [11], [12], [13], [14], [15], [16], [17].


Ergebnisse

Die Umfragen zeigen, dass Mainzer Doktorand:innen einen klaren Bedarf an Unterstützung im Promotionsprozess haben. Mehr als die Hälfte verfügt nicht über einen eigenen Arbeitsplatz, und nur ein Drittel macht Gebrauch vom MAInz-DOC Promotionskolleg [15]. Es besteht der Wunsch nach mehr Klarheit und Details bezüglich des Promotionsprozesses, einschließlich Anmeldung, Veröffentlichung, Verteidigung und formalen Anforderungen. Die Studierenden erhalten ihre Informationen hauptsächlich von ihren Kommiliton:innen und aus dem Internet. Viele empfehlen eine Online-Plattform mit einer Liste von Doktorand:innenstellen, Kursen, Terminen, Finanzierungsmöglichkeiten und Beratungsdiensten. Ab dem fünften Semester sollten Informationsveranstaltungen zur Promotion angeboten werden. Die meisten Befragten begrüßen ein Mentorenprogramm. Die Befragten sind äußerst unzufrieden mit der Promotionsordnung der Universitätsmedizin und fordern eine Verbesserung der Kommunikation mit ihren Betreuer:innen. Die Analyse der Fachliteratur [2], [3], [4], [5], [6] hat uns ermöglich, sieben wesentliche Phasen des Promotionsprozesses zu identifizieren: Entscheidung, Suche, Vorarbeit, Durchführung, Schreiben, Promotionsverfahren und anschließende Nachnutzung der Arbeit. Die Bibliothek bietet für jede der sieben Phasen Kurse und Informationsmöglichkeiten an (Anhang 2 [Anh. 2]). Jedoch zeigt die Analyse unserer Webseiten [7], [8], [9], [10], [11], [12], [13], [14], [15], [16], [17], dass die gewünschten Informationen zwar vorhanden, allerdings nicht umfassend genug und an zu vielen verschiedenen Stellen zu finden sind.


Diskussion

Das Feedback unserer Nutzerinnen und Nutzer ist entscheidend, um ihre Informationsbedürfnisse und Wünsche genauer zu verstehen. Gute Absichten alleine führen in unseren Institutionen oft nicht zu den gewünschten Ergebnissen. Eine bessere Kommunikation zwischen den Nutzerinnen und Nutzern sowie der Bibliothek kann aber dazu beitragen, Dienstleistungen anzubieten, die ihren Bedürfnissen optimal entsprechen. Die BBUM hat eine intensive Verbindung zur Fachschaft der Studierenden aufgebaut, und die Bibliothek hat sich zu einem Bindeglied zwischen der Fachschaft und anderen Akteur:innen wie der Abteilung Forschung und Lehre der UM, dem MAInz-DOC-Promotionskolleg, der Johannes Gutenberg-Universität, der Kompetenzstelle Akademische Integrität und den Publikationssystemen entwickelt. Wir haben eine Reihe von Maßnahmen ergriffen und geplant, um den Service für Doktorand:innen zu verbessern. Dazu zählen ein Handout mit den gebündelten Angeboten, Events wie der „Tag der Promotion“, die Aktualisierung von Fachliteratur, die Wiederbelebung der Doktorandenbörse, die Optimierung der UM-Promotions-Webseite [18], die Erstellung von Checklisten für die Dissertationseinreichung und die Anpassung von Kursen und Bibliotheksdiensten an die verschiedenen Phasen der Promotion. Trotz weiterer Aufgaben sind unsere Nutzerinnen und Nutzer bereits jetzt sehr zufrieden damit, dass wir auf ihre Anliegen eingegangen sind.


Anmerkungen

ORCIDs der Autorinnen

Interessenkonflikte

Die Autorinnen erklären, dass sie keine Interessenkonflikte in Zusammenhang mit diesem Artikel haben.

Danksagung

Die Autorinnen bedanken sich bei der Medizinischen Fachschaft und der Doktorandenvertretung des Fachbereichs für die Bereitstellung der Ergebnisse der von ihnen durchgeführten Umfragen.


Literatur

1.
Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz – Ressort Forschung & Lehre. Wissenschaftliche Nachwuchsförderung. Promotionen: Aktuelle Zahlen. [zitiert 20. Oktober 2023]. Verfügbar unter: https://www.um-mainz.de/rfl/wissenschaftliche-nachwuchsfoerderung/promotionen/aktuelle-zahlen.html Externer Link
2.
Wolf H. Dissertation in 30 Tagen: das Praxisbuch für die medizinische Promotion. 1. Aufl. Westerburg; 2017.
3.
Wittekind C, Benicke M, Kaasch A. Die medizinische Promotion: Leitfaden zum Erfolg. S. Karger; 2003.
4.
Schaaf CP. Mit Vollgas zum Doktor. Berlin/Heidelberg: Springer; 2006. (Springer-Lehrbuch). DOI: 10.1007/3-540-29476-7 Externer Link
5.
Baur EM, Greschner M, Schaaf L. Praktische Tipps für die Medizinische Doktorarbeit. Berlin, Heidelberg: Springer; 2000. DOI: 10.1007/978-3-642-59594-3 Externer Link
6.
Weiß C, Bauer AW. Promotion: die medizinische Doktorarbeit – von der Themensuche bis zur Dissertation. 4. vollständig überarbeitete Aufl. Stuttgart, New York: Thieme; 2015.
7.
Universitätsbibliothek Mainz. Auf der Zielgeraden zum Doktortitel? [zitiert 13. November 2023]. Verfügbar unter: https://www.ub.uni-mainz.de/de/dissertationen Externer Link
8.
Johannes Gutenberg-Universität Mainz – Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung. Campusweite Schreibwerkstatt. [zitiert 13. November 2023]. Verfügbar unter: https://www.schreibwerkstatt.uni-mainz.de/ Externer Link
9.
Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz – Frauen- und Gleichstellungsbüro. MeMentUM – Das Medizin Mentoring-Programm an der Universitätsmedizin Mainz. [zitiert 13. November 2023]. Verfügbar unter: https://www.unimedizin-mainz.de/gleichstellung/mementum-das-medizin-mentoring-programm-an-der-universitaetsmedizin-mainz.html Externer Link
10.
Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Campus Mainz Mentoring+. Mentoring für Promovierende und Postdocs. [zitiert 13. November 2023]. Verfügbar unter: https://campus-mainz-mentoring.uni-mainz.de/promovierende-postdocs/ Externer Link
11.
Doktorand:innenvertretung Johannes Gutenberg-Universität Mainz [Internet]. [zitiert 13. November 2023]. Verfügbar unter: https://phd-representatives.uni-mainz.de/ Externer Link
12.
Johannes Gutenberg-Universität Mainz – Dezernat Hochschulentwicklung. Promotion & Habilitation. [zitiert 13. November 2023]. Verfügbar unter: https://sl.uni-mainz.de/service/ordnungen/promotion-habilitation/ Externer Link
13.
Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Studium an der JGU. Promotion. [zitiert 13. November 2023]. Verfügbar unter: https://www.studium.uni-mainz.de/promotion/ Externer Link
14.
Johannes Gutenberg-Universität Mainz – Gutenberg Nachwuchskolleg (GNK). Promotion: Registrierung & Einschreibung. [zitiert 13. November 2023]. Verfügbar unter: https://www.nachwuchs.uni-mainz.de/annahme-registrierung-einschreibung/registrierung-einschreibung/ Externer Link
15.
Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Mainz Research School of Translational Biomedicine (TransMed). [zitiert 13. November 2023]. Verfügbar unter: https://www.unimedizin-mainz.de/transmed/home.html Externer Link
16.
Johannes Gutenberg-Universität Mainz – Gutenberg Nachwuchskolleg (GNK). Promotion: Weiterbildung & Qualifizierung. [zitiert 13. November 2023]. Verfügbar unter: https://www.nachwuchs.uni-mainz.de/promotion/weiterbildung-qualifizierung-id-147/ Externer Link
17.
Universitätsbibliothek Mainz. Akademische Integrität. Werte und Regeln guter wissenschaftlicher Praxis. [zitiert 13. November 2023]. Verfügbar unter: https://www.ub.uni-mainz.de/de/akademische-integritaet Externer Link
18.
Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz – Ressort Forschung & Lehre. Wissenschaftliche Nachwuchsförderung. Promotionen. [zitiert 13. November 2023]. Verfügbar unter: https://www.um-mainz.de/rfl/wissenschaftliche-nachwuchsfoerderung/promotionen.html Externer Link