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Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen (AGMB)

ISSN 1865-066X

Plagiatsprävention als Herausforderung für die Schreibdidaktik. Ein Erfahrungsbericht aus dem Schreibzentrum der FHWien, der Fachhochschule der Wiener Wirtschaftskammer (WKW)

Plagiarism prevention challenging writing didactics. An account from the writing center at the FHWien, the University of Applied Sciences of the Viennese Economic Chamber

Fachbeitrag Plagiate und Plagiatsvermeidung

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GMS Med Bibl Inf 2015;15(1-2):Doc08

doi: 10.3205/mbi000335, urn:nbn:de:0183-mbi0003359

Veröffentlicht: 12. August 2015

© 2015 Fenzl et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Als Plagiat bezeichnet man die unrechtmäßige Verwendung fremden Gedankengutes. Wenn zum Beispiel fremde Erkenntnisse als eigene deklariert werden und die ursprüngliche Quelle nicht angegeben wird, spricht man von einem Plagiatsvorfall. Hochschulen und Universitäten stehen in der Pflicht, Plagiate zu sanktionieren, aber auch Maßnahmen zur Prävention zu setzen.

Das Schreibzentrum der FHWien der WKW macht es sich als akademisches Schreibzentrum zur Aufgabe, die Studierenden vor den Versuchungen und Gefahren des Plagiierens zu bewahren. Als Anlaufstelle für Fragen rund um das Thema wissenschaftliches Arbeiten bietet das Schreibzentrum Hilfestellung zum effizienten Umgang mit wissenschaftlicher Literatur und deren korrekte Zitation. Somit gehört auch Plagiatsprävention zu den Kernaufgaben der Schreibzentrumsarbeit. Was ist also zu tun, um Studierende auf dem korrekten Weg zu halten? Welche Maßnahmen können im tertiären Sektor ergriffen werden, um Plagiatsfällen vorzubeugen? Diese und andere Fragen werden im vorliegenden Beitrag beantwortet. Dazu wird zunächst zwischen verschiedenen Formen des Plagiierens unterschieden, anschließend wird die Perspektive der Studierenden näher beleuchtet und erörtert, welche Faktoren aus Studierendensicht dazu führen können, ein Plagiat zu begehen. Am Ende werden Möglichkeiten der Plagiatsprävention im Zuge der Schreibzentrumsarbeit vorgestellt.

Schlüsselwörter: Plagiatsprävention, zitieren, Schreibzentrum

Abstract

Plagiarism could be defined as the unlawful use of the intellectual property of others, e.g. when the original source of literature is not correctly cited in a paper. Colleges and universities are obliged to sanction plagiarism. Moreover they have the duty to prevent plagiarism in the first place.

The focus of the academic writing center of the FHWien of the Viennese Economic Chamber is to prevent students from the temptations and risks of plagiarism. The center provides assistance for the efficient work with scientific literature and its correct quotation and is one of the main contact points for students’ questions related to academic writing. Thus plagiarism prevention is a core duty of the writing center. So, what needs to be done to keep students on the right track and how to avoid plagiarism in the tertiary education sector? These and other related questions will be addressed in this article with comments on various forms of plagiarism, followed by assessing the students’ point of view and their possible motives to commit plagiarism. Finally we will present several services of the writing center to prevent students from plagiarism.

Keywords: plagiarism prevention, citation, academic writing center


Einleitung

Als Schutzgott der Wissenschaften gilt in der antiken Mythologie der geflügelte Götterbote Hermes. Zugleich ist Hermes aber auch der Patron der Diebe. Interessant ist diese Doppeldeutigkeit besonders im Hinblick auf die Plagiatsskandale, die in den letzten Jahren medial bekannt wurden. 2011 erschütterte die Plagiatsdebatte um den damaligen deutschen Bundesminister für Verteidigung, Karl-Theodor zu Guttenberg, sowie die nachfolgende Plagiatsaffäre um die ehemalige deutsche Bundesministerin für Wissenschaft, Annette Schavan, nicht nur die deutsche Wissenschaftsgemeinschaft heftig [1], [2].

Wenn im Wissenschaftsbetrieb fremdes geistiges Eigentum als eigene Idee ausgegeben wird, handelt es sich bei diesem geistigen Diebstahl um ein Plagiat. Zwar erzeugt Wissenschaft nicht nur neues Wissen, sondern bewahrt auch historisches Wissen, doch die Übernahme fremder Texte ohne Quellenbeleg ist rechtlich und wissenschaftlich problematisch. Ältere wissenschaftliche Erkenntnisse leben in aktuellen Texten fort, deshalb ist das Verweisen und Heranziehen von Quellen in wissenschaftlichen Arbeiten nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht. Wissenschaftliche Erkenntnis fußt auf bereits erlangtem Wissen und ist darauf angewiesen, fremde Erkenntnis zu nutzen und weiterzuentwickeln. Doch wo muss man die Grenze ziehen? Wo liegen die Trennlinien zwischen der zulässigen Tradierung von Wissen, schlechter Zitation und der Absicht, fremde Erkenntnis als eigene auszugeben? [3]

Als Plagiat bezeichnet man die unrechtmäßige Verwendung fremden Gedankenguts: Wenn fremde Erkenntnisse als eigene deklariert werden und die ursprüngliche Quelle nicht angegeben wird, spricht man von einem Plagiatsvorfall [4], [5]. Hochschulen und Universitäten stehen in der Pflicht Plagiate zu sanktionieren, aber auch diese zu präventieren.

Das Schreibzentrum der FHWien der WKW macht es sich als akademisches Schreibzentrum zur Aufgabe, die Studierenden vor den Versuchungen und Gefahren des Plagiierens zu bewahren. Als Anlaufstelle für Fragen rund um das Thema wissenschaftliches Arbeiten bietet es Hilfestellung an zum richtigen Zitieren und den korrekten Umgang mit wissenschaftlicher Literatur. Die Plagiatsprävention gehört daher auch zu den Kernelementen der Schreibzentrumsarbeit. Was ist also zu tun? Welche Maßnahmen können im tertiären Sektor ergriffen werden, um Plagiatsfällen vorzubeugen? Um diese Frage ansatzweise zu beantworten, muss zunächst zwischen den verschiedenen Formen des Plagiats unterschieden werden.


Formen des Plagiats

Textübernahme

Eine Textübernahme liegt vor, wenn Sätze, ganze Textpassagen oder gar Publikationen wortwörtlich und vollständig übernommen werden, ohne als Zitat ausgewiesen zu werden. Auch wenn eine wörtliche Übernahme mit einem so genannten Distanzzitat wie „vgl.“ (vergleiche) versehen wurde, macht sich der/die AbschreiberIn eines Plagiats schuldig. Entscheidend ist, die rechtmäßige Autorenschaft kenntlich zu machen. Selbst wenn Textveränderungen, Satzumstellungen oder die Verwendung von Synonymen den Originaltext verändern, bleibt die Übernahme ohne oder mit falscher Quellenangabe ein Plagiat. Dieses wissenschaftliche Fehlverhalten kann urheberrechtlich belangt werden und führt in Härtefällen zum Entzug des erworbenen akademischen Grades, oder – im schlimmsten Fall – bei Studierenden zu einer Exmatrikulation ([4], S. 37-41).

Inhaltsübernahme

Nachdem ein wissenschaftlicher Text nicht nur aus Wörtern, Sätzen und Formulierungen besteht, kann auch auf inhaltlicher Ebene abgeschrieben werden. Inhaltsverzeichnisse, Gliederungen und Überschriften, also nicht-sprachliche Elemente der Textorganisation, können genau wie Gedanken, Ideen und Konzeptionen plagiiert werden. Der deutsche Jurist Volker Rieble formuliert hierzu pointiert: „Wer Gedanken, Argumente und Ideen in Serie übernimmt, dem glaubt man keine serielle Neufindung. Ansonsten aber ist der ‚Wissenschaftler[Innen]‘-Typus, der um fremde Ideen ein eigenes Argumentationshaus baut, fein heraus.“ ([4], S. 42). Besonders problematisch erscheinen sogenannte Übersetzungsplagiate: Wird ein Text beispielsweise in deutscher Sprache verfasst und von einer anderen Autorin oder einem anderen Autor in einem Bearbeitungsschritt in englische Sprache übersetzt und publiziert, liegt ein Plagiat vor. Solche Übersetzungen in andere Sprachen lassen sich allerdings über Suchmaschinen und Plagiatsprüf-Software nur schwer ermitteln ([4], S. 42f. und [6]).

Wissenschaftliches Ghostwriting

Wenn Studierende unter Zeitdruck geraten, Probleme mit dem Schreiben haben oder gar mit einer Schreibblockade kämpfen, scheint die Idee reizvoll, geheime (Mit-)AutorInnen mit dem Schreiben zu beauftragen. Jedoch muss jede wissenschaftliche Qualifikationsarbeit an Universitäten und Hochschulen mit einer eidesstaatlichen Erklärung versehen sein, die bestätigt, dass man die Arbeit selbst verfasst hat. Die Zuhilfenahme eines Ghostwriters ist demnach eine offene Betrugsabsicht und verstößt gegen die Prüfungsordnungen [7]. Selbst hochschulintern existiert das „Geistschreiben“, und zwar dann, wenn AssistentInnen und DoktorantInnen für ihre ProfessorInnen Forschungsergebnisse verschriftlichen ([4], S. 48f.).


Die Sicht der Studierenden

Als Kompetenzzentrum für Schreibdidaktik wird im Schreibzentrum der FHWien der WKW mit Qualitätsverantwortlichen, Lehrenden und Studierenden zusammengearbeitet. Das Kollegium (unter der Leitung von Beate Huber) trägt in Kooperation mit Peter Winkler (dem Qualitätsverantwortlichen für den Fachbereich „Wissenschaftliches Arbeiten“ an der FHWien der WKW) maßgeblich zur Klärung der Frage bei, was Studierende dazu veranlasst, das Risiko eines Plagiats einzugehen und wie man als Institution vorgehen kann, um Plagiate nachhaltig zu vermeiden. Daraus ergab sich ein umfassendes Bild von den Schwierigkeiten mit den Themen Zitieren und Plagiat.

Welche Faktoren führen also dazu, dass Studierende ein Plagiat begehen? Aus Perspektive der Studierenden gibt es unterschiedliche Zugänge zu diesem Thema, die vielfach von großer Unsicherheit gegenüber den wissenschaftlichen Arbeitsprozessen geprägt sind:

  • In der Mehrheit der Fälle entstehen Plagiate unbeabsichtigt in Form von formalen Ungenauigkeiten. Diese passieren beispielsweise dann, wenn Studierende die Korrektheit der verwendeten Zitate und Quellen erst zum Schluss, kurz vor dem Abgabetermin und unter großem Zeitdruck überprüfen. Wird kein Arbeits- und Zeitplan für die Abschlussarbeit erstellt und der Aufwand für eine wissenschaftliche Arbeit unterschätzt, verfügen sie über keine Zeit mehr, um die korrekte Zitierweise adäquat zu überprüfen.
  • Ebenso kann es vorkommen, dass Studierende den eigenen Text im Nachhinein mit Zitaten ausschmücken, um einen wissenschaftlichen Sprachduktus zu evozieren. Dabei werden Quellen weggelassen, um die eigene Arbeit (vermeintlich) wissenschaftlich glaubhaft zu formulieren. In diesem Fall mangelt es an Zutrauen und Selbstbewusstsein in die eigene Position als AutorIn.
  • In der Bearbeitungsphase kann es außerdem passieren, dass die gelesenen Inhalte dem Kontext entzogen werden. Dabei zieht man die Lektüre für die eigene Argumentationslinie heran, ohne auf den kontextuellen und argumentativen Rahmen des/der AutorIn einzugehen. In diesem Fall fehlt die Fähigkeit zur kritischen Auseinandersetzung mit der Lektüre. Damit gerät auch die Zuordnung und Verortung im Forschungsstand und letztendlich die eigene Positionierung im wissenschaftlichen Diskurs ins Wanken.
  • Vielfach suchen Studierende auch „Inspiration“ in nicht-wissenschaftlichen Quellen und durchforsten das Internet oder sie lesen nur Ausschnitte aus „Google Books“. Ihnen mangelt es an der Fähigkeit, Textgenres und -sorten zu unterscheiden, die zitierfähig oder nicht zitierfähig sind. Die Recherche-Kenntnisse, in Bezug auf die Frage wie man an einschlägige Fachliteratur kommt, sind unzureichend.
  • Auch wenn passende Literatur gefunden wird, kann es zu Fehlern in Folge eines ausschnitthaften und ungenauen Lesens der Schlüsselquellen und damit zur inkorrekten Wiedergabe kommen: Wenn die Lektüre nicht selbstständig zusammengefasst (paraphrasiert) wird, bleiben Studierende meist zu nah an der Originalquelle verhaftet. Unter dem Eindruck, dass der/die AutorIn ohnehin die eigene Meinung wiedergibt, hält man sich dann an die Wortfolge des Originals mit kleinen Satzveränderungen.
  • Eine offene Betrugsabsicht liegt vor, wenn Studierende davon ausgehen, dass eine abgeschriebene Textstelle, die geschickt durch kleine Satzumstellungen vertuscht wird, ohnehin unbemerkt bleibt. Besonders kritisch wird es also, wenn eine wissenschaftliche Arbeit nur noch eine Textcollage aus Zitaten ist – eine lose Aneinanderreihung, die via „copy&paste“-Verfahren zu einem neuen Textgewebe vermengt wird. Inhaltliche und textuelle Übernahmen zielen hier darauf ab, die Herkunft des Wissens und der Erkenntnis zu verschleiern und Eigenleistung vorzutäuschen. Diese Täuschungsabsicht stört den offenen Prozess der wissenschaftlichen Kommunikation. Das Ziel einer wissenschaftlichen Arbeit besteht darin, objektive Ergebnisse zu präsentieren, die für die wissenschaftliche Diskursgemeinschaft nachvollziehbar sind [4].

Abgesehen von diesen Gründen mangelt es im Studium oft an Zeit oder auch an Motivation, um korrekt wissenschaftlich zu arbeiten. Auch der Leistungsdruck sowie Konkurrenzdenken unter den Studierenden kann dazu verleiten, sich für die eigene Arbeit aus fremden Publikationen zu bedienen. Schließlich kann aber auch die fehlende Betreuung oder Anleitung im Studium dazu führen, dass man aus Überforderung fremde Inhalte übernimmt.


Plagiatsprävention im Schreibzentrum der FHWien der WKW

Diese vielfältigen Ursachen und Hintergründe von Plagiatsfällen zeigen, dass es beim wissenschaftlichen Arbeiten nicht nur auf das Handwerk des Schreiben an sich ankommt. Ein Plagiat zeugt viel eher von Unsicherheit und Unwissenheit über die Gepflogenheiten des wissenschaftlichen Diskurses. Daher braucht es mehrere Teilkompetenzen, wie Wissen rund um die Recherche von Literatur und deren kritische Lektüre sowie Einbettung der gelesenen Inhalte in einen Forschungsstand. Der/die Studierende muss auch lernen eine Forschungsfrage an die zu bearbeitende Literatur zu richten, die eine selbstständige Gedankenführung aufweist und einen eigenständigen Werkanspruch für eine wissenschaftliche Arbeit darstellt. Fremde Gedanken und Texte sollen argumentativ genutzt und zugleich gewissenhaft auf die rezipierte Literatur verwiesen werden können [4].

Mit dieser Annahme stützt sich das Schreibzentrum auf die Erkenntnisse der Schreibforschung, die davon ausgehen, dass die wissenschaftliche Textproduktion eine Vielzahl kognitiver Teilprozesse erfordert [8]. Im Schreibzentrum wird Schreiben daher aus ganzheitlicher Perspektive betrachtet, das heißt, psychologische und didaktische Aspekte werden bei den Unterstützungsmaßnahmen immer miteinbezogen. Die Kernkompetenz Schreiben wird als eine Summe von Teilkompetenzen verstanden, in die auch emotionale Hintergründe und Motivationsprobleme mit einfließen.

Aus diesem Grund bietet das Schreibzentrum der FHWien der WKW über das gesamte Studienjahr verteilt Workshops zu unterschiedlichen Aspekten des wissenschaftlichen Arbeitens und seiner Teilkompetenzen (die da wären Literatur zu recherchieren und zu lesen, einen Arbeitsplan und eine Gliederung zu erstellen, Texte zu exzerpieren, eigene Texte zu überarbeiten, richtig zu zitieren, usw. [9]) an: „Schreiben im Sommer – II: Forschungsfrage, Struktur und Gliederung“, „Wissenschaftliches Schreiben für BA-Studierende V: Textüberarbeitung“, „Ohne Furcht und Tadel – der Beistrich“, uvm. Darüber hinaus gibt es monatliche Schreibwerkstätten, die von TutorInnen geleitet werden. Dort können die Studierenden an der eigenen Arbeit schreiben, sich gleichzeitig mit anderen Studierenden austauschen und der/dem TutorIn Fragen stellen.

Ein weiteres Herzstück der Schreibzentrumsarbeit sind die persönlichen Schreibberatungen. Bei diesen vertraulichen Vier-Augen-Gesprächen stehen individuelle Fragen und Probleme rund um die eigene Abschlussarbeit im Fokus. Ein Beratungsgespräch dauert in der Regel 50 Minuten, Folgetermine sind möglich. Zitieren und der richtige Umgang mit (wissenschaftlicher) Literatur sind dabei wiederkehrende Themen. Ebenso wie die Fragen „Wie formuliere ich eine Forschungsfrage?“ oder „Wie gliedere ich eine wissenschaftliche Arbeit?“.

Auch das Textfeedback hat sich als wertvolles Instrument bei der Beratung von Studierenden erwiesen. Es kann online per E-Mail oder persönlich erfolgen und ermöglicht den Studierenden Feedback zu Themen wie Aufbau, roter Faden, Zitierweise, gendergerechte Sprache und wissenschaftlicher Schreibstil (argumentative Gedankenführung) zu bekommen. Im Textfeedback wird konkret über das Schreiben und den Text gesprochen – auch Schreibtechniken und -typen spielen dabei eine wichtige Rolle.

Neben den laufenden Angeboten sollen punktuelle, besondere Veranstaltungen Bewusstsein für das Thema Schreiben schaffen: Am „Langen Nachmittag des Schreibens“, der in Kooperation mit der Bibliothek der FHWien der WKW organisiert wurde, erhielten Studierende Hilfestellung bei der Literatursuche und Recherche. Die Mitarbeiterinnen des Schreibzentrums standen für individuelle Gespräche und Fragen über die eigene Arbeit zur Verfügung. Zusätzlich gab es einen Spezial-Workshop zum Thema „Textüberarbeitung und Textfeedback“. Zusätzliche Veranstaltungen im Bereich Gender Mainstraiming und Diversity Management runden das Programm ab (z.B. die Workshop-Reihe: „Deutsch als Wissenschaftssprache“ und der Frauenabend „Schreiben als Werkzeug für die berufliche Weiterentwicklung“).

Diese breit angelegte Palette an Angeboten des Schreibzentrums der FHWien der WKW hat zum Ziel, Schreibkompetenzen zu fördern, die Qualität wissenschaftlicher Arbeiten zu verbessern und Studierende in die Konventionen und Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens einzuführen. Plagiatsprävention wird im Schreibzentrum über die Schreibdidaktik und Schreibberatungen aktiv gefördert. Wenn das Bewusstsein für die eigene Position als AutorIn gestärkt wird und die Praktiken des wissenschaftlichen Schreibens bekannt sind, kann ein Anschluss an den Wissenschaftsbetrieb gut gelingen – und zwar mit selbstständigen Gedanken, frei von Text-Diebstahl!


Anmerkungen

Interessenkonflikte

Die Autorinnen erklären, dass sie keine Interessenkonflikte in Zusammenhang mit diesem Artikel haben.

Das Schreibzentrum der FHWien

Das Schreibzentrum der FHWien der WKW ist ein von der Stadt Wien vom Magistratischen Amt MA 23 gefördertes Projekt. Es wurde 2012 an der Fachhochschule für Management und Kommunikation der Wirtschaftskammer Wien begründet [10] und lehnt sich an die lange Tradition universitärer Schreibzentren in den USA sowie auch an mehrere Vorbilder in Deutschland und der Schweiz an. Das Schreibzentrum ist Teil des Didaktikzentrums und eine interne institutsübergreifende Einrichtung [10]. Es steht allen Studierenden der FHWien der WKW während des gesamten Studienjahres zur Verfügung.


Literatur

1.
Greiner L, Trenkamp O. Plagiatsaffären von Schavan und Guttenberg – Die Ungleichen. Spiegel Online. 2012 Oct 16 [cited 2015 Mar 25]. Available from: http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/plagiatsaffaere-um-doktorarbeit-schavan-und-guttenberg-im-vergleich-a-861600.html Externer Link
2.
Zeit Online [Internet]. Thema: Guttenberg-Affäre – eine Archivseite. 2015 [cited 2015 Mar 25]. Available from: http://www.zeit.de/themen/politik/guttenberg-affaere/index Externer Link
3.
Dreier T, Ohly A, editors. Plagiate. Wissenschaftsethik und Recht. Tübingen: Mohr Siebeck; 2013.
4.
Rieble V. Erscheinungsformen des Plagiats. In: Dreier T, Ohly A, editors. Plagiate. Wissenschaftsethik und Recht. Tübingen: Mohr Siebeck; 2013. p. 31-50. Available from: http://www.zaar.uni-muenchen.de/organisation/abteilung1/schriftenverzeichnis/2013/vr2013-12.pdf Externer Link
5.
Weber-Wulff D. Technische Möglichkeiten der Aufdeckung von Verstößen - Was kann, wie und durch wen kontrolliert werden? In: Dreier T, Ohly A, editors. Plagiate. Wissenschaftsethik und Recht. Tübingen: Mohr Siebeck; 2013. p. 135-54.
6.
Metzger S. Erkennen von Übersetzungsplagiaten. In: Grottke M, editor. Plagiatserkennung, Plagiatsvermeidung und Plagiatssanktionierung – interdisziplinäre Lösungsansätze für die Korrekturpraxis an Universitäten und Fachhochschulen. Köln: Eul-Verlag; 2012. p. 81-110.
7.
Metzger A. Zulässigkeit und Bindungswirkung von Ghostwriter-Abreden. In: Dreier T, Ohly A, editors. Plagiate. Wissenschaftsethik und Recht. Tübingen: Mohr Siebeck; 2013. p. 99-116.
8.
Kruse O. Wissenschaftliche Textproduktion und Schreibdidaktik – Schreibprobleme sind nicht einfach Probleme der Studierenden; sie sind auch die Probleme der Wissenschaft selbst. In: Jakobs EM, editor. Schreiben in den Wissenschaften, Textproduktion und Medium. Bd. 1. Frankfurt am Main [u.a.]: Peter Lang-Verlag; 1997. p. 141-58. Available from: http://www.prowitec.rwth-aachen.de/p-publikationen/band-pdf/band1/band1_kruse.pdf Externer Link
9.
Kruse O. Keine Angst vor dem leeren Blatt – Ohne Schreibblockaden durchs Studium. 12. Aufl. Frankfurt am Main [u.a.]: campus correct; 2007.
10.
Fachhochschule für Management und Kommunikation der Wirtschaftskammer Wien [Internet]. Das Schreibzentrum der FHWien der WKW. 2015 [cited 2015 Mar 30]. Available from: http://www.fh-wien.ac.at/campus-leben/didaktikzentrum/schreibzentrum Externer Link