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Behandlungsversuch der Juvenilen Larynxpapillomatose mittels Immunisierung mit Gardasil®
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Published: | April 22, 2008 |
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Bei aggressiven Verlaufsformen der Juvenilen Larynxpapillomatose sind bleibende Stimm- und Atemstörungen durch eine Vielzahl notwendiger Papillomabtragungen zu fürchten.
Um die Rezidivrate zu senken werden heute die Immunstimulation mit Interferon alpha durchgeführt, die lokale Applikation von Cidofovir, Mumps-Impfungen und die photodynamische Therapie angegeben.
Seit 2006 ist ein polyvalenter Spaltimpfstoff gegen die Serotypen HPV 6,11,16 und 18 verfügbar. In der Gynäkologie ergeben sich durch die Möglichkeit einer präventiven Impfung völlig neue Ansätze für die Reduktion von Zervixkarzinomen. Der Impfstoff gilt nach bisherigen Erfahrungen als gut verträglich und sicher.
In einem klinischen Behandlungsversuch haben wir im Zeitraum von Jan.–Aug. 2007 ein 2-jähriges Kleinkind mit einer HPV(6,11)-assoziierten, aggressiv rezidivierenden Larynxpapillomatose mit Gardasil immunisiert. Die Impfung wurde komplikationslos vertragen. Die PCR-Kontrolle aus dem Bioptat ergab nach der Impfung keinen Nachweis von Virus-Kopien mehr. Der klinische Verlauf hat sich deutlich gebessert. Inwieweit eine vollständige Remission erzielt werden kann bleibt der weiteren Beobachtung vorbehalten.
Obgleich die präventive Impfung der Mütter den kausalen Ansatz darstellt, müssen wir auch für unsere symptomatischen Patienten nach neuen Behandlungsansätzen suchen. Der Offlabel-Use von Gardasil kann manifeste HPV-Infektionen nicht sicher sanieren, könnte durch seine Induktion neutralisierender AK jedoch zu einer früheren Remission führen.
Eine multizentrische Studie sollte das Risiko/Nutzenprofil von Gardasil beleuchten.