Article
Nachweis von Biofilmkeimen auf Silikongehörgangsfolien
Search Medline for
Authors
Published: | April 24, 2007 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Bei Ohroperationen werden zur Schienung des Gehörganges in der Regel über 2 bis 3 Wochen Silikonfolien eingelegt. Über die materiellen Veränderungen dieser Folien ist bisher wenig bekannt. Ziel dieser Arbeit war es die Keime der Biofilme auf diesen Gehörgangsfolien zu bestimmen.
Methode: Es wurden von 49 Ohrpatienten Gehörgangsfolien mit einer Liegedauer zwischen 7 und 21 Tagen untersucht. Die Folien wurden nach Entnahme aus dem Gehörgang mit steriler isotonischer Kochsalzlösung gründlich gespült. Anschließend wurde die Oberfläche mit sterilen Glaskügelchen beschossen, wodurch die Biofilme aufgebrochen und dadurch abgelöst werden sollen. Von dem Spülwasser diesen Kügelchen wurden anschließend Abstriche entnommen und PCR-Untersuchungen durchgeführt.
Ergebnisse: Bei 22 von 49 Patienten (45%) konnten Keime der Biofilme nachgewiesen werden. In der Mehrzahl bestanden diese aus Staphylokokken. Bei 4 Patienten (8%) ließ sich auch Pseudomonas aeruginosa identifizieren. Tendenziell ist mit zunehmender Liegedauer eine Zunahme der Keimbesiedelung auf den Gehörgangsfolien zu verzeichnen.
Schlussfolgerung: Auf Silikongehörgangsfolien sind fest haftende Biofilme nachweisbar, die sich teilweise auch aus dem Problemkeim Pseudomonas aeruginosa zusammensetzen. Um Reservoire für Infektionserreger zu beseitigen sollten die Gehörgangsfolien nicht zu lange in den Gehörgängen verweilen.