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Durch anti-angiogene Therapie regulierte Kandidatengene bei Kopf-Hals-Tumoren
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Published: | April 24, 2007 |
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Eine Kombinationstherapie mit Thalidomid und metronomisch appliziertem und damit antiangiogen wirkendem Cisplatin zeigte in einem Mausmodell von Kopf-Hals-Karzinomen (HNSCC) antiproliferative und anti-angiogene Effekte. Über die molekularen Wirkmechanismen ist allerdings wenig bekannt. Das Ziel unserer Untersuchungen war es, durch Thalidomid und Cisplatin regulierte Kandidatengene zu identifizieren.
Die Untersuchungen wurden an HNSCC durchgeführt, die in NOD/SCID Mäuse xenotransplantiert wurden. Die Tiere (n=46) wurden mit Cisplatin, mit Thalidomid oder deren Kombination therapiert. Von je 2 repräsentativen Tumoren pro Therapiegruppe wurde RNA isoliert und über eine reverse Transkription cDNA hergestellt. Die Microarray-Analysen der Tumor-cDNA erfolgte mit Human Unigene RZPD Set3.1 Arrays. Die in der statistischen Auswertung ermittelten differenziell exprimierten Gene wurden mit quantitativer Real-Time PCR (qRT-PCR) validiert.
Bei dem Vergleich der Therapiegruppen mit der Kontrollgruppe wurden 10 differenziell exprimierte Gene identifiziert. IGFBP6 (Insulin-like growth factor binding protein), ein Zellproliferation-assoziiertes Protein, zeigte in allen Therapiegruppen signifikant niedrigere Expressionsniveaus. SOD2 (Superoxide dismutase 2), für das eine Beteiligung an der Apoptose postuliert wird, zeigte bei Cisplatin- und Kombinationstherapie ein erhöhtes Expressionsniveau und eine positive Korrelation zur Gefäßdichte. Weitere Kandidatengene können funktionell der Tumorsupression, Metastasierung oder Zellmigration zugeordnet werden.
Es konnten Kandidatengene nachgewiesen werden, die im Rahmen einer effektiven anti-angiogenen Therapie reguliert werden. Die Bedeutung dieser Gene für HNSCC soll in weiterführenden funktionellen Studien geklärt werden.