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78th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

16.05. - 20.05.2007, Munich

Tinnituskompaktkur/Integrierte Versorgung chronischer Tinnitus - Vergleich zweier Diagnostik- und Therapieverfahren

Meeting Abstract

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  • corresponding author Helmut Lebisch - Tinnituszentrum Detmold, Detmold
  • Manfred Pilgramm - Tinnituszentrum Detmold TzD, Detmold
  • Stefan Döding - BKK-Arbeitsgemeinschaft Ostwestfalen-Lippe, Gütersloh

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod040

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/hnod2007/07hnod040.shtml

Published: April 24, 2007

© 2007 Lebisch et al.
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Von 2000-2004 nahmen etwa 1600 Patienten die 21-tägige Tinnituskompaktkur in Bad Meinberg in Anspruch. Dieses Verfahren folgt in den Grundsätzen dem §23 SGB V.

Die katamnestischen Daten wurden nach 6 und 12 Monaten mittels Frageninventare abgefragt.

Aufgrund der 5 jährigen Erfahrung konnte die 21-tägige Maßnahme in eine 3-tägige Maßnahme (§140b SGB V-integrierte Versorgung) überführt werden.

Ziel: Bei hoher Kosteneinsparung eine nachhaltige Leidensdruckreduzierung zu erreichen.(verbesserte Tinnitusdifferentialdiagnostik mit konsequenter Schwerpunktstherapie)

Beim Vergleich der beiden Methoden ergaben sich folgende Ergebnisse:

  • Die Kompaktkurpatienten sind älter, polymorbider, und haben einen erhöhten Eingangsleidensdruck.
  • Die Patienten der integrierten Versorgung sind besser führbar
  • Die durchschnittlichen Therapieerfolge (katamnestisch) sind nahezu gleich.
  • Die tinnitusbezogenen Arbeitsausfälle posttherapeutisch sind bei den Patienten der integrierten Versorgung geringer.
  • Die notwendige stationäre Einweisung ist durchschnittlich gleich.
  • Die posttherapeutisch tinnitusbezogenen Arztbesuche und "Medikamenteneinnahmen" sind bei den Patienten der integrierten Versorgung geringer.
  • Der Kostenfaktor beträgt 7:1
  • Beim Vergleich der Werte kamen wir zu folgenden Schluss:

    • Aufgrund der Langzeitergebnisse sind die beiden Methoden als nahezu gleichwertig anzusehen.
    • Die Kompaktkur eignet sich für den polymorbiden älteren Patienten ohne berufliche Einbindung
  • Das Modell der integrierten Versorgung ist nahezu ideal für den berufstätigen aktiven und motivierten Patienten. Gleichzeitig ist dieses Modell unter entsprechenden Voraussetzungen in einer HNO-Praxis durchführbar.