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77th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Nachweis einer Mutation des FGF10-Gens als Ursache einer Parotis- und Punctum lacrimale Aplasie (ALSG-Syndrom)

Meeting Abstract

  • corresponding author Kathrin Scheckenbach - Uni-Klinik Düsseldorf, Düsseldorf
  • Vera Balz - Uni-Klinik Düsseldorf, Düsseldorf
  • Martin Wagenmann - Uni-Klinik Düsseldorf, Düsseldorf
  • Christian Gwosdz - Uni-Klinik Düsseldorf, Düsseldorf
  • Thomas Hoffmann - Uni-Klinik Düsseldorf, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod661

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Published: April 24, 2006

© 2006 Scheckenbach et al.
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Text

Einleitung: Das gleichzeitige Auftreten einer Speicheldrüsen- und Tränenpünktchenaplasie ohne weitere schwerwiegende Defekte stellte den Phänotyp des autosomal dominant vererbten ALSG-Syndroms dar, das bisher nur für neun Familien weltweit beschrieben wurde. Als Ursache gelang 2005 der Nachweis von Mutationen des Fibroblast Growth Factor 10-Gens (FGF10) in zwei Familien. Eine Vergesellschaftung mit unspezifischem Sicca-Syndrom konnte mittels FGF10-Genanalyse von über 70 Sjörgren-Syndrom-Patienten ausgeschlossen werden. Die funktionelle Relevanz von FGF10 in Bezug auf das beschriebene Syndrom wurde in FGF10+/- - Mäusen bestätigt, da diese Tiere dasselbe Krankheitsbild zeigen (Entesarian et al., Nat Genetics, 2005).

Fallbeschreibung und Klinik: Ein 34-jähriger Mann stellte sich mit einer beidseitigen Tränenpünktchenaplasie und einer dadurch entstandenen Mukozele des rechten Tränensacks vor, die sich im CT bestätigte. Weiterhin fiel eine Aplasie beider Parotisausführungsgänge sowie ein sehr schlechter Zahnstatus auf. Außerdem litten der Bruder, der Vater, die Großmutter und die Großtante des Patienten unter gleicher Symptomatik.

Methoden: Es wurde eine vollständige Sequenzanalyse des FGF10-Gens an DNA aus peripheren Blutlymphozyten durchgeführt. Als Referenz und zum Ausschluß eines Polymorphismus diente die DNA von 90 gesunden Patienten.

Ergebnisse: Wir konnten eine Mutation des FGF10-Gens nachweisen, die zu einem aberranten Transkript führt. Diese Mutation wird hier erstmalig beschrieben.

Schlussfolgerung: Bei einem Patienten konnten wir das seltene ALSG-Syndrom diagnostizieren und eine ursächliche Mutation des FGF10-Gens identifizieren.