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Komplikationen und Lebensqualität nach Operationen an der Glandula Parotis bei gutartigen Erkrankungen - eine Langzeitbeobachtung
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Published: | April 24, 2006 |
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Einleitung: Eingriffe an der Glandula Parotis gehören heutzutage zum Standard des HNO-chirurgischen Repertoires und werden vielfach ausgeführt. Je nach Ausdehnung können sie unterschiedliche Folgebeschwerden auslösen und Auswirkungen auf die Lebensqualität der Patienten haben.
Methoden: 492 Patienten, die 1990 bis 2002 wegen gutartiger Erkrankungen an der Glandula Parotis operiert wurden, wurden hinsichtlich postoperativer Beschwerden und Lebensqualität mittels eines selbsterstellten Fragebogens ausgewertet. Bei 65.5% der Patienten wurde eine komplette (KP), bei 27.5% eine laterale (LP) und bei 7% eine partielle Resektion (PP) durchgeführt.
Ergebnisse: Fazialisparesen und Frey-Syndrom traten nach PP signifikant weniger häufig auf und hatten einen signifikant geringeren Einfluss auf das subjektive Wohlbefinden. Bis zu 10-15 % aller Patienten klagten über starke postoperative Schmerzen, Bewegungsstörung des Kiefergelenks, Mundtrockenheit, Ödembildung, Gefühlsstörung an der Ohrmuschel, Wundheilungsstörung oder Entwicklung einer Speichelfistel. 20.7 % der Patienten empfanden postoperativ ein kosmetisches Defizit, bei 0.2 % führte die Operation zu einer deutlichen Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens.
Schlußfolgerungen: Sämtliche Eingriffe an der Glandula Parotis wurden in 85-90 % gut toleriert und verursachten keine signifikante Beeinträchtigung der subjektiv empfundenen Lebensqualität. Drüsenerhaltende, weniger invasive Eingriffe verursachten teils signifikant weniger operationsbezogene Folgebeschwerden und sollten daher wenn möglich durchgeführt werden.