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77th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Die invasive Mykose als Differentialdiagnose bei einer Raumforderung im Bereich des großen Keilbeinflügels

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod595

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Published: April 24, 2006

© 2006 Stadler et al.
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Diagnostik und Therapie raumfordernder Prozesse im Bereich des großen Keilbeinflügels stellen eine besondere Herausforderung für den HNO-Arzt dar.

Wir berichten über einen 65 Jahre alten männlichen Patienten, der auf Grund einer akuten Visusminderung im Bereich des rechten Auges aufgenommen wurde. Der ophthalmologische Kollege diagnostizierte eine inkomplette Occulomotoriuslähmung verbunden mit einem Visus von 0,4. Zusätzlich klagte der Patient über vorbestehende rechts-frontale Kopfschmerzen.

In MRT zeigte sich eine Raumforderung im Bereich des rechten großen Keilbeinflügels. Die Veränderungen lagen lateral des N. opticus. Im CT waren knöcherne Arrosionen nachweisbar. Auf Grund der Lokalisation lateral des N. opticus wurde eine offene frontotemporale Trepanation mit Biopsie durch die Kollegen der Neurochirurgie durchgeführt. Es ergab sich der Befund einer chronischen Entzündung mit Nachweis einer Aspergillusspezies. Anamnestisch bestand als begünstigender Faktor eine immunsuppressive Therapie mit Azathioprin und Prednisolon seit zwei Jahren wegen einer Polyneuropathie. Darunter war es bereits im ersten Jahr der Therapie zu einer Pneumonie durch Pneumocystis carinii gekommen. Unter systemischer antimykotischer Therapie kam es jetzt im weiteren Verlauf zu einer Besserung des Sehvermögens.Gerade auch bei immunsupprimierten Patienten sollten bei raumfordernden Prozessen im Bereich der Schädelbasis auch Entzündungen in die Differentialdiagnose mit eingeschlossen werden. Liegt die Raumforderung wie in unserem Fall lateral des N. opticus, bedeutet der transnasal-transspenoidale Zugang ein hohes Risiko für den Nerven. Es ist daher ein Zugang über eine Trepanation des Schädels vorzuziehen.