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Der Verschluss der Nasenhaupthöhle modifiziert nach Young zur Behandlung der Epistaxis bei der hereditären hämorrhagischen Teleangiektasie
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Published: | April 24, 2006 |
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Einleitung: Die rezidivierende Epistaxis bei der hereditären hämorrhagischen Teleangiektasie (HHT, Morbus Rendu-Osler-Weber) schränkt die Lebensqualität der Betroffenen sehr ein. Neben der intensiven Nasenpflege zur Vermeidung von Krustenbildung werden häufig medikamentöse (Tranexamsäure, Hormone) und operative Methoden wie endonasale Koagulationen und Dermoplastiken eingesetzt. Bei Therapieversagen oder Kombinationen mit anderen Erkrankungen können radikalere Methoden indiziert sein.
Methoden: Bei 3 Patienten wurde die Nase anterior mittels Hebung von Lappen in abgewandelter Form zu der von Young beschriebenen Methode verschlossen (in 2 Fällen beidseitig, in einem Fall nur auf einer Seite).
Ergebnisse: Alle 3 Patienten gaben an, dass es seit den Operationen nicht mehr aus den verschlossenen Nasen blute (Nachbeobachtungszeiten: 18, 1 und 4 Monate) und dass sie von der Therapie sehr profitiert hätten. Alle würden die Operation trotz der damit verbundenen Notwendigkeit der Mundatmung wieder durchführen lassen. Relevante Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet.
Schlussfolgerungen: Der Verschluss der Nasenhaupthöhle ist bei richtiger Indikation eine wertvolle Therapieoption zur Behandlung des Nasenblutens bei der HHT. Sie ist die einzige bisher beschriebene Therapie, die regelmäßig zu einem vollständigen und dauerhaften Sistieren des Nasenblutens führt. Entgegen unserer eigenen Erwartung werden die Nachteile der Mundatmung von den Betroffenen selbst als gering eingeschätzt.