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77th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Induziert Nikotin kumulative DNA-Schäden?

Meeting Abstract

  • Marzell Semmler - HNO Uni Regensburg, Regensburg
  • Katharina Schmid - HNO Regensburg, Regensburg
  • Rainer Staudenmaier - HNO-RdI-TUM, München
  • corresponding author Norbert Kleinsasser - Univ.HNO-Klinik, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod428

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Published: April 24, 2006

© 2006 Semmler et al.
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Bedeutsamste Komponente im Tabakrauch ist das Alkaloid Nikotin durch sein Sucht erzeugendes Potenzial. Es mehren sich jedoch Hinweise auf seine Beteiligung auch an der durch Tabak induzierten Krebsentstehung über verschiedene Mechanismen. Die eigene Arbeitsgruppe konnte hierzu direkte, dosisabhängige genotoxische Effekte in den Zielzellen der Krebsentstehung im oberen Aerodigestivtrakt nach Kurzzeitexposition über 60 min darstellen. Die vorliegende Studie überprüft an humanen Lymphozyten, ob Inkubationszeiten von bis zu 24 Stunden kumulative Schäden an der DNA auslösen.

Von n=13 Spendern wurden Lymphozyten über 1, 3, 6 oder 24 Stunden mit Nikotin in den Konzentrationen 0,25 mM, 0,5 mM, 1 mM, 2mM oder 4 mM inkubiert. Mithilfe des Einzelzell-Mikrogelelektrophorese- (Comet-) Assays wurde die DNA-Migration aufgrund von Einzelstrangbrüchen, alkalilabilen Stellen und inkompletter Exzisionsreparatur dargestellt.

Zu allen Untersuchungszeitpunkten konnten dosisabhängige DNA-Migrationen nachgewiesen werden. Eindeutig kumulative genotoxische Effekte zeigten sich insbesondere im niedrigeren Konzentrationsbereich nicht. Nach 24 Stunden kam es bei Inkubation mit 2 mM und 4 mM Nikotin zu einem deutlichen Anstieg der Schweifausbildung der Kometen.

Die Ergebnisse zeigen die potenziell tumorinitiierende Wirkung von Nikotin. Weitere Untersuchungen zur Langzeitinkubation mit repetitiven Zugaben von Nikotin sind jedoch in einem lebensnahen Schleimhautmodell indiziert, um die metabolische Umsetzung im menschlichen Körper abbilden zu können.