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Untersuchungen zur Radioimmuntherapie und Radioimmunszintigraphie bei Kopf-Hals-Tumoren mit einem radioaktiv-markierten Antikörper gegen EpCAM im SCID-Mausmodell
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Published: | April 24, 2006 |
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Einleitung: Die Radioimmuntherapie mit radioaktiv-markierten Antikörpern (AK) gegen tumorassoziierte Antigene scheint ein vielversprechender adjuvanter Ansatz zu sein, um die schlechte Prognose von Kopf-Hals-Tumoren zu verbessern. Durch die Bindung von radioaktiv-markierten AK an tumorassoziierte Antigene ist eine gezielte Bestrahlung von Tumorzellen möglich.
Material und Methoden: SCID-Mäusen mit xenotransplantierten Tumor wurde der mit ¹³¹I-markierte AK gegen EpCAM einmalig in drei verschiedenen Dosierungen intravenös appliziert. Der therapeutische Effekt wurde anhand der Tumorvolumenänderung im Vergleich zu zwei Kontrollgruppen (NaCl bzw. AK ohne Radionuklid) bestimmt. Zusätzlich wurden im Sinne einer Radioimmunszintigraphie statische Aufnahmen mit einer Gammakamera nach 24h, 48h und 72h durchgeführt.
Ergebnisse: Es konnte gezeigt werden, dass die Einmalapplikation von mit 15 MBq bzw. 25 MBq markierten AK gegen EpCAM ein weiteres Tumorwachstum verhindert, während die Tumoren in den Kontrollgruppen und in der mit 5 MBq behandelten Gruppe erwartungsgemäß ein ungehindertes Wachstum zeigten. Bei Zunahme der Letalität in Abhängigkeit der applizierten Strahlendosis, konnte aber auch mit der erreichten „stable disease“ Situation kein verlängertes Überleben erreicht werden. Die Radioimmunszintigraphie mit ¹²³I zeigt in statischen Aufnahmen mit der Gammakamera die Anreicherung des Antikörpers im xenotransplantierten Tumor 48h bzw. 72h p.i.
Zusammenfassung: Wir konnten zeigen, dass die Einmalgabe einer hohen Strahlendosis zwar zu einer Tumorvolumenkontrolle aber auch zu einer erhöhten Toxizität führt und somit bei unzureichender Spezifität von tumorassoziierten Antigenen zugunsten von fraktionierten Gaben verlassen werden sollte.
Unterstützt durch das Förderprogramm für Forschung und Lehre (FöFoLe) an der Medizinischen Fakultät der LMU München.