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Klinische epidemiologische Analyse von 809 Patienten mit Oropharynxkarzinomen
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Published: | April 24, 2006 |
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Ziel dieser retrospektiven Studie war es, anhand einer großen Fallzahl von 809 Patienten der Universitäts- HNO-Klinik Großhadern klinische und epidemiologische Zusammenhänge bei Oropharynxkarzinom-Patienten aufzudecken und die Signifikanz von Prognoseparametern zu prüfen.
Diese Studie erfasst die Daten von 809 Patienten, deren operative Behandlung als auch die anschließende Strahlen–Chemotherapie einem konstanten Therapieregime unterlag, daher kann man bei der Analyse der Patientendaten von einer gewissen Standardisierung ausgehen.
Die 5- Jahresüberlebensrate des Patientenkollektivs betrug 45,5%, für die rezidivfreie Überlebenszeit 33,38%. Unter Berücksichtigung der Tumorstadien ergaben sich folgende Ergebnisse: Stadium I 74,58% (n=65), Stadium II 50,70 % (n=87), Stadium III 47,95% (n=206) und Stadium IV 38,70% (n=405). 540 Patienten (66,7%) waren Raucher, 101 Patienten (12,5%) waren ehemalige Raucher. 503 Patienten (62.2%) konsumierten regelmäßig Alkohol und Nikotin, nur 14 Patienten (1.7%) negierten den regelmäßigen Konsum von Alkohol und Zigaretten. Patienten, die einer primären Radiotherapie zugeführt wurden (n=165), registrierten wir bei 84 (51%) eine Tumorprogression, 39 (24%) hatten ein Lokalrezidiv, 11 (7%) Patienten entwickelten Halslymphknotenmetastasen. Eine Radiochemotherapie bot dahingegen eine signifikant bessere 5-Jahres Überlebensrate (40%) versus primäre Radiotherapie (24%) (p= 0.0165).
Wir postulieren damit eine signifikant verbesserte Prognose für Patienten mit Oropharynxkarzinomen, deren Therapie sich aus einer chirurgischen Resektion in Kombination mit post-operativer Bestrahlung zusammensetzt im Vergleich zu Patienten, die bei gleichem TNM Stadium einer primären Radiochemotherapie zugeführt werden (p=0.0165).