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Streuung von Tumorzellen während tumorchirurgischer Eingriffe bei Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom des oberen Aerodigestivtraktes
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Published: | April 24, 2006 |
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Hintergrund: Standardtherapie von Plattenepithelkarzinomen des oberen Aerodigestivtraktes sind u.a. die radikale Operation und die postoperative Radiatio. Trotzdem entwickeln ca. 50-60% der Patienten ein lokoregionäres Rezidiv - zum Teil innerhalb der ersten 6 Monate. Eine mögliche Tumorzelldissemination während des chirurgischen Eingriffes könnte hierfür verantwortlich sein.
Fragestellung: Kommt es während tumorchirurgischer Eingriffe zu einer Streuung von Tumorzellen, die möglicherweise verantwortlich für ein frühes Rezidiv sein könnten?
Material und Methoden: Von 20 Patienten, die an einem Plattenepithelkarzinom der Kopf-Hals-Region operiert wurden, wurden präoperativ, am Ende der Operation und am ersten postoperativen Tag jeweils 20 ml Blut entnommen. Mittels des "EPIMET-Tests" wurden epitheliale Zellen immunhistochemisch bestimmt. Zudem wurden Tumorzellen nach RNA Extraktion mittels einer E48 und CK-19 spezifischen RT-PCR nachgewiesen.
Ergebnisse: Alle präoperativ entnommenen Proben zeigten keine epithelialen Zellen. Bei einem Patienten ließen sich postoperativ Tumorzellen im peripheren Blut immunhistochemisch und mittels PCR nachweisen. Bei einem weiteren Patienten konnten nur in der PCR epitheliale Zellen nachgewiesen werden.
Zusammenfassung: Eine Dissemination von Tumorzellen durch die Manipulation am Tumor während der Operation kommt in seltenen Fällen vor und kann ein frühes Rezidiv oder eine Metastasierung trotz R0-Resektion erklären. Perioperative Immun- oder Chemotherapien könnten die disseminierten Zellen ggf. "abfangen" und/oder unschädlich machen.