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77th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Der Einfluss von Luftdruck und Luftfeuchte auf das Riechvermögen

Meeting Abstract

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  • corresponding author Michael Kühn - Flugmedizinisches Institut der Luftwaffe, Abt. Flugphysiologie, Königsbrück
  • Alexander Husner - HNO-Unversitätsklinik Dresden, Dresden
  • Heiko Welsch - Flugmedizinisches Institut der Luftwaffe, Abt. Flugphysiologie, Königsbrück
  • Thomas Hummel - HNO- Universitätsklinik Dresden, Dresden

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod320

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/hnod2006/06hnod320.shtml

Published: April 24, 2006

© 2006 Kühn et al.
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Das menschliche Riechvermögen ist abhängig vom Luftdruck über der Riechschleimhaut. Für die Wahrnehmung von Brandgerüchen, beispielsweise während einer Flugreise, kann die Sensitivität des olfaktorischen Systems von großer Bedeutung sein. Haben Piloten und Passagiere während eines Fluges bzw. bei einem Druckabfall ein reduziertes Geruchsempfinden? Gibt es einen Einfluss der Luftfeuchte auf das Riechvermögen?

Wir untersuchten die Riechschwelle von n-Butanol sowie das Diskriminierungsvermögen von 77 gesunden, normosmischen Probanden (5 Frauen, 72 Männer) unter hypobaren (2700 m) und hyperbaren Bedingungen (Tauchtiefe 10 m) sowie bei variierender relativer Luftfeuchte (30 vs. 80 %, normobar). Bei allen Untersuchungsbedingungen wurde die kognitive Leistungsfähigkeit mit einem Zahlenverbindungstest (TMT-A) geprüft.

Schon in geringen Höhen (2700 m) ist ein Anstieg der Riechschwelle für n-Butanol im Vergleich zu 10 m Tauchtiefe zu beobachten. Bei hoher relativer Luftfeuchte (80 %) lag die Riechschwelle deutlich niedriger als bei trockener Luft (30 %). Eine Änderung der mit dem TMT-A gemessenen kognitiven Leistungsfähigkeit ließ sich bei allen untersuchten Bedingungen nicht feststellen.

Während einer Flugreise besteht die Möglichkeit einer Verschlechterung des Riechvermögens, verursacht durch einen verminderten Luftdruck, die resultierende Hypoxie sowie die geringe Luftfeuchte. Dies ist insbesondere für die Wahrnehmung von giftigen Gasen bzw. Brandgerüchen von Bedeutung. In 2700 m Höhe scheint der negative Einfluss der geringen Luftfeuchte stärker zu sein als der vorherrschende Unterdruck. Weiterführende Studien in moderaten und extremen Höhen zu Quantifizierung des Einflusses von Luftdruck und hypobarer Hypoxie sind notwendig.

Unterstützt durch Bundeswehr (STAN-Forschungsprojekt 08-04).